Grünberg:
Im Schatten des felsigen Traunsteins
Zwischen der Bezirkshauptstadt Gmunden im Norden und dem mächtigen Traunstein (1.691 m, Abb. 1) südlich des Gebietes, in das der nachfolgende Wandertipp führt, befindet sich der viel besuchte Grünberg (984 m, Abb. 2). Die meisten Ausflügler nutzen von Gmunden die Seilbahn, um die vielen – speziell für Familien mit Kindern – interessanten Attraktionen im Gipfelbereich zu besuchen. Doch bevor wir den Aufstieg auf den im Gegensatz zum felsigen Traunstein bewaldeten Grünberg beginnen, machen wir einen lohnenswerten Umweg über die Kaltenbachwildnis, eine imposante Felslandschaft am Fuße des Traunsteins.
Um zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zu kommen, nützt man am besten am Traunsee das Linienschiff von der Anlegestelle Grünbergbahn zur am Ostufer gelegenen Anlegestelle Hois´n Wirt, in den man auch vor bzw. am Ende der Tour einkehren kann. In der Umgebung der Anlegestelle Grünbergbahn gibt es größere Parkplätze und man kann auch mit der städtischen Straßenbahn anreisen. Im gesamten Bereich des Ostufers ist – vor allem in der Sommersaison – die Parkplatz-Situation äußerst angespannt und dort, wo man länger als drei Stunden parken kann, ist es sehr teuer.
Vom Hois´n Wirt (428 m) geht es zu Beginn auf der asphaltierten Uferstraße mit Blick zu den Felswänden des Traunsteins Richtung Süden (Abb. 3). Nach etwa 5–10 Minuten – hier stehen auch ein paar Autoabstellplätze zur Verfügung – biegen wir links Richtung Osten in den Hernlersteig ein. Steil, steinig, über viele Wurzeln und im ersten Teil mit einem Holzgeländer gesichert, wandern wir im Waldgelände aufwärts. Bei der Querung einer Forststraße nach weiteren 5–10 Minuten erblicken wir links von uns einen der Felstürme der Kaltenbachwildnis (Abb. 4), zu denen wir jetzt aufsteigen. Während es nun einige Zeit etwas gemütlicher dahingeht, nähern wir uns immer mehr den Felswänden des Traunsteins (Abb. 5). Über Serpentinen geht es – steiler und steiniger werdend – danach aufwärts zu einer Weggabelung, die wir ungefähr 35–40 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen. Rechts beginnt der technisch schwierige Teil des Hernlersteigs, der zum Gipfelplateau des Traunsteins führt. Wir aber halten uns links und marschieren auf einem zwar schmalen, aber gut begehbaren Steig Richtung Norden – mäßig steil ansteigend sowie den lichter werdenden Hang querend – der Kaltenbachwildnis entgegen. Nach Querung eines schmalen Kars ist es nicht mehr weit und man erreicht etwa 50–55 Minuten vom Ausgangspunkt eine Stelle, bei der man Richtung Norden (Abb. 6) erstmals einen Blick in die felsige Schlucht der Kaltenbachwildnis und zum Grünberg genießt. Richtung Westen (Abb. 7) überblickt man sehr schön große Teile des Traunsees.
Mit einer Serpentine kommen wir zur höchsten Stelle (ca. 650 m) unseres Umwegs und damit beginnt unser Abstieg (Abb. 8), teilweise über steile, gemauerte Stufen auf dem gesicherten, abgezäunten Steig. Technisch sicherlich nicht schwierig, aber man muss trotzdem aufpassen, auch weil rund um uns so viel Beeindruckendes zu sehen ist: Da gibt es zum Beispiel einen Wasserfall (Abb. 9), der in die Felsenschlucht stürzt, oder den mächtigen Felsturm „Adlerhorst“ (Abb. 10). Nachdem es durch einen kurzen Tunnel (Abb. 11) und an einer Felswand (Achtung: Steinschlaggefahr!) vorbeigegangen ist, nähern wir uns langsam dem Ende der Kaltenbachwildnis. Wieder im Waldgelände, gelangen wir rund 70–75 Minuten vom Ausgangspunkt zu einer querenden Forststraße, in die wir links einbiegen. Noch etwa 10 Minuten geht es auf dieser weiter abwärts, dann kommen wir zu einer Wegkreuzung (ca. 510 m), bei der man entscheiden muss, ob man in rund 10–15 Minuten gleich wieder zum Ausgangspunkt absteigen möchte oder – so wie wir – mit der Besteigung des Grünbergs beginnt.
Wir biegen rechts von der Forststraße ab und queren mit Blick zu den steilen Waldhängen (Abb. 12), die wir bezwingen werden, den Gschliefbach. Gleich danach rechts und ein paar Schritte später links Richtung Norden wandern wir nun durch den ebenen Gschliefgraben. Nach einem kurzen, mäßig steilen Aufstieg kommen wir zu einem Forstweg, der leicht nach links versetzt gequert wird. Mit der Brücke über den Lidringbach wird unser durch Waldgelände führender, gut markierter, leicht schottriger und auch lehmiger Weg immer steiler. Mit einer kurzen Ausnahme immer kräftig ansteigend gelangen wir etwa 35–40 Minuten nach der Wegkreuzung, bei der wir mit der Besteigung des Grünbergs begonnen haben, bei einem querenden Forstweg in flacheres Gelände. Rechts von uns befindet sich der unmarkierte Waldgipfel des Dürrenbergs (687 m).
Wir biegen rechts in den Forstweg ein und wandern mit Blicken rechts zum Traunstein (Abb. 13) in ungefähr 10 Minuten Richtung Osten zu einer größeren Lichtung, bei der wir unsere Tour nach links versetzt auf einem gut begehbaren Steig fortsetzen. Nach Querung einer Forststraße, die man seit der letzten Lichtung auch hätte benützen können, geht es etwas steiler ansteigend auf unserem Steig zu seiner nächsten Einmündung in die parallel verlaufende Forststraße. Wir halten uns rechts, dann bei der Einmündung der Forststraße in eine weitere erneut rechts und gelangen im Bereich Radmoos (ca. 870 m) nach ca. 35–40 Minuten vom Dürrenberg auf den Kamm, der den Traunstein mit dem Grünberg verbindet.
Im Gewirr vieler Wege halten wir uns links und wandern nun Richtung Norden – vorbei an Info-Tafeln (Abb. 14) – zuerst eben und ab einer Serpentine steiler werdend zu einer weiteren querenden, an sonnigen Wochenenden meist stark von Wanderern und Spaziergehern frequentierten Forststraße, in die wir links einbiegen. Für uns geht es vorbei an einer Abzweigung, bei der man rechts einen Umweg über das bewaldete Hochgschirr (981 m) machen könnte, was wir aber nicht tun. Links vom Hochgschirr wird erstmals der kugelförmige, etwas an die Kuppel des Berliner Reichstagsgebäudes erinnernde Aussichtsturm (Abb. 15) im Gipfelbereich des Grünbergs sichtbar. Mit einem Linksbogen – nur mehr wenig ansteigend – gelangen wir auf der meist gut besuchten Forststraße zu diesem neuen „Wahrzeichen“ auf dem Grünberg (Abb. 16), den man aber nur im Rahmen der kostspieligen Benützung eines weitläufigen Baumwipfelweges – dessen Eingang sich am anderen Ende des Gipfelplateaus befindet – besteigen kann. Über eine Rutsche geht es dann wieder abwärts zum Ausgang auf der Rückseite des kugelförmigen Aussichtsturms. Noch kurz leicht ansteigend und vorbei an der Bergstation der Seilbahn, erreichen wir nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden vom Beginn des Anstiegs beim Gschliefgraben bzw. nach rund 3,0–3¼ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir mit der Durchquerung der Kaltenbachwildnis schon 700 Hm gemeistert haben, bei der Almwirtschaft und einem Sender den unmarkierten höchsten Punkt des Grünbergs (Abb. 17).
Neben dem Baumwipfelpfad samt Aussichtsturm und einem Abenteuerspielplatz wartet hier sogar eine Sommerrodelbahn auf die Besucher. Da die Benützung des Baumwipfelwegs und die spiralförmige Turmbesteigung – natürlich mit einem großartigen Rundblick – längere Zeit in Anspruch nehmen und auf uns nach dem zeitaufwändigen Aufstieg noch der Abstieg zum Hois´n Wirt wartet, begnügen wir uns mit den Ausblicken links von der Seilbahnstation Richtung Norden (Abb. 18) und Richtung Nordosten (Abb. 19) ins Alpenvorland. Von der Terrasse der Almwirtschaft blickt man Richtung Süden (Abb. 20) zum Traunsee mit dem Dachstein weit im Hintergrund. Und von einer Wiese, von der Paragleiter starten können, sieht man sehr schön Richtung Nordwesten (Abb. 21) zum Nordufer des Traunsees.
Über den Aufstiegsweg geht es in ungefähr 20–25 Minuten Richtung Süden zurück – jetzt rechts vorbei am Hochgschirr (Abb. 22) – zur Lichtung im Gebiet Radmoos, mit Blicken im ersten, noch weniger bewaldeten Teil Richtung Westen (Abb. 23) zum Traunsee und zum Höllengebirge. Etwa 25–30 Minuten benötigt man für das nächste Teilstück Richtung Westen zum Dürrenberg und weitere 20–25 Minuten – mit Vorsicht bei nassen Bodenverhältnissen – für den recht steilen Abstieg Richtung Süden zur Brücke über den Lidringbach. Nach Querung des Gschliefgrabens und des Gschliefbachs wandern wir auf einem teilweise geteerten Waldweg – ohne diesen zu verlassen – durch ein Bogensportgebiet in rund 10–15 Minuten steiler abwärts Richtung Westen zum Hois´n Wirt (Abb. 24) und zum Traunsee. Unten nach insgesamt ca. 1¾–2,0 Stunden vom Grünberg angekommen, genießen wir nochmals den schönen Traunseeblick (Abb. 25).
Geogr. Länge/Breite: 13°48'40''/47°52'51''
Rechtswert (UTM): 411117 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5303740 m (Zone: 33 N)