Mirnock:
Im Oberkärntner Seengebiet
Das 2.110 Meter hohe Mirnock (Abb. 1) liegt im Herzen des südlichsten Bundeslandes Österreichs am Ostufer des Millstätter Sees. Aus allen Himmelsrichtungen führen Wege auf den Nockberg-Gipfel, von dem bei guter Sicht fast alle Kärntner Gebirgsgruppen zu sehen sind. Am einfachsten und schnellsten steigt man von der Kohlweißhütte (1.600 m) auf, zu der eine Mautstraße von der Ostseite des Mirnocks von Feld am See führt. Für den rund 500 Hm (Höhenmeter) umfassenden Aufstieg benötigt man etwa 1½ Stunden. Wesentlich aufwändiger und anstrengender sind die Touren von der Westseite des Mirnocks. Auch dort erleichtern Bergstraßen den langen Aufstieg, doch über 900 Hm sind auf jeden Fall einzuplanen.
Die nachfolgend beschriebene Rundtour startet beim Gasthaus Renate's Einkehr, dem ehemaligen Gasthof Possegger (1.222 m, Abb. 2), der rund 600 Hm über dem Millstätter See liegt. Der Weg Nr. 188 führt links vom Haus über eine Wiese steil aufwärts in den Wald. Nun folgen unterschiedliche Wegstücke – auf Waldböden, steinigen Pfaden, aber auch über Wiesen –, die aber alle stets recht steil bergauf führen. Nachdem man bereits 400 Hm in etwas über einer Stunde bewältigt hat, wendet sich der Weg nach links (Richtung Nordost) und führt über eine längere Lichtung zuerst mäßig steil und nach Querung einer Forststraße um einiges steiler zu einer Weggabelung. Von links biegt der ebenfalls steile Steig vom Gasthof Bergfried (1.128 m) in unseren Aufstiegsweg ein. Gemeinsam führen beide Wege – nun mit der Wegnummer 187 – weiter aufwärts aufs Mirnock.
Nach Querung eines weiteren Forstweges überwindet man mittels einiger Serpentinen eine kleine Steilstufe, die sich bereits in der waldfreien Zone befindet (Abb. 3). Nach der Steilstufe beginnt hier auf ca. 1.850 m nun der schönste Teil des Aufstiegs. Unterhalb des Bodenecks (2.006 m) wird auf schönem Steig der steil aufsteigende Hang fast eben in östlicher Richtung gequert. Man gelangt wieder in einen – zwar nur mehr schütteren – Wald und nach der Überschreitung des noch recht kleinen Gschrietbaches geht es wieder etwas steiler aufwärts. Nach etwa 10 Minuten vom Bach erreicht man knapp unter der 2.000-Meter-Marke das langgestreckte, almenreiche Gipfelplateau des Mirnocks. Vorbei an unzähligen Wassertümpeln geht es etwa 30 Minuten über das Plateau zum finalen Gipfelanstieg (Abb. 4). Bevor man vor dem Gipfelkreuz (Abb. 5) – bei dem aus allen Himmelsrichtungen Wanderwege zusammentreffen – steht, sind in etwa 10 Minuten nochmals rund 70 Hm, zuerst grasbedeckt, schlussendlich mit einigen Schottersteinen, zu bewältigen. Belohnt wird man für den ca. 2½–3,0 Stunden dauernden Aufstieg vom Gasthaus Renate's Einkehr, bei dem fast 900 Hm zu bewältigen sind, mit einem wunderbaren Rundblick. Ist die Sicht nicht so gut, tröstet der Blick auf das Gipfelplateau (Abb. 6) mit seinen vielen Wassertümpeln, die möglicherweise dem Mirnock seinen Namen gegeben haben. "Mir" stammt laut einheimischer Auskunft von "Moor".
Zum Abstieg bietet sich der Aufstiegsweg (ca. 2,0–2½ Stunden) oder als etwa gleich lange Variante, die die Wanderung zur Rundtour macht, der Weg 190/1901 an. Dieser führt vom Gipfel in westlicher Richtung als steiler Wiesenpfad (Abb. 7) direkt abwärts. Nach rund 200 Hm erreicht man die Waldgrenze und weitere rund 130 Hm tiefer – nach einem fast ebenen Wegstück – eine größere Quelle mit Sitzgelegenheit. Nach einigen weiteren Metern auf dem nun breiten Weg Nr. 190 kommt man zu einer Abzweigung. Geradeaus geht es zum Gasthaus Klammer in Mooswald, der Heimat eines der größten Ski-Idole Österreichs, des Abfahrts-Olympiasiegers 1976 Franz Klammer. Wir aber zweigen rechts auf den Weg 1901 ab, der als schöner, gut begehbarer, aber sehr steiler Waldpfad zur Rauter Alm (1.627 m, Abb. 8) abwärts führt. Von hier hat man einen schönen Blick ins Drautal und zum Millstätter See (Abb. 9). Nun entweder über viele Serpentinen am Forstweg oder auf dem markierten Steig direttissima – zuerst über die Alm und danach teilweise etwas mühsam im Wald – sehr steil abwärts. Dabei sollte man aber stets auf die Markierung achten!
Etwa 450 Hm bzw. eine Stunde unterhalb der Rauter Alm – Forstweg und markierter Steig treffen wieder einmal aufeinander – kommt man zu einer Brücke über den Gschrietbach, über den wir beim Aufstieg – aber über 800 Hm höher (Abb. 9) – bereits geschritten sind. Kurz nach der Brücke geht es durch den Spielerhof und wenige Schritte abwärts steht man auf der Straße zum Gasthaus Renate's Einkehr. Um zum Ausgangspunkt zurückzukehren, folgt nun noch auf der asphaltierten Straße ein etwa 10 Minuten dauernder 50 Hm-Aufstieg, der unsere lange (ca. 4¾–5¼ Stunden ohne Pausen), anstrengende (ca. 950 Hm mit der finalen Gegensteigung), aber sehr eindrucksvolle Rundtour beendet. Vom Gasthaus Renate's Einkehr genießt man übrigens einen schönen Blick hinunter zum Millstätter See (Abb. 10).
Geogr. Länge/Breite: 13°40‘27‘‘/46°45‘52‘‘
Rechtswert (UTM): 398780 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5179840 m (Zone: 33 N)