Wasserklotz:
Beliebter Wanderberg im Hintergebirge
Neben dem Sengsengebirge zählen große Teile des Hintergebirges, das mit vollem, aber selten verwendetem Namen Reichraminger Hintergebirge heißt, zum Nationalpark Kalkalpen. Die Gipfel des Hintergebirges sind – mit Ausnahme der höchsten Erhebung, des Großen Größtenbergs (1.724 m), – fast alle zwischen 1.400 m und 1.550 m hoch und sind damit um einiges niedriger als die felsigen Gipfel des Sengsengebirges. Obwohl meist bis in die Gipfelregion bewaldet, sind bei der Ersteigung trotzdem immer wieder kleinere Felsformationen zu überwinden. Eine der beliebtesten Wandertouren im Gebiet des Hintergebirges führt auf den Wasserklotz (Abb. 1), von dem man – nach einem steilen Aufstieg im Waldgebiet fast etwas überraschend – einen großartigen Rundblick genießt.
Den nachfolgenden Wandertipp, dessen Ausgangspunkt der Parkplatz gegenüber vom GH Zickerreith (ca. 950 m, Abb. 2) nahe des Hengstpasses (Verbindung Windischgarsten in Oberösterreich im Westen nach Altenmarkt bei Sankt Gallen in der Steiermark) ist, kann man in zwei Hälften teilen. Am Anfang geht es auf einem Güterweg mäßig ansteigend wenige Minuten Richtung Nordwesten dem Zeitschenberg (1.433 m) entgegen. Dann wendet sich der Weg nach Norden und bereits nach ca. 15 Minuten erreicht man die große Almwiese der Kreuzau (Abb. 3), wobei die 2 Minuten von uns entfernte, rechts liegende Almhütte von Mitte Mai bis Ende September bewirtschaftet wird. Wir wandern mit einem ersten Blick nach halbrechts zum Wasserklotz, der sich aber hinter dem vorgelagerten und im Gipfelbereich mit kleinen Felstürmchen geschmückten Astein (1.419 m) etwas versteckt, entlang der Wiese weiter Richtung Norden. Wir umwandern – weiterhin auf dem Güterweg – westlich den Astein, streben den ebenfalls etwas felsigen Großen und Kleinen (1.355 m) Gamsstein (Abb. 4) zu und erreichen bereits nach 45–50 Minuten vom Ausgangspunkt die Dörflmoaralm (1.199 m). Knapp 3 Minuten links von uns liegt mit tollem Blick zur Prielgruppe (Abb. 5) die nächste Einkehrmöglichkeit, die Hanslalm.
Wir aber zweigen rechts ab und wandern nun auf breitem Weg Richtung Osten an der Nordseite von Astein und Wasserklotz (Abb. 6) zunächst kurz bergan, dann etwas länger fast eben und schlussendlich leicht bergab zum Ahornsattel (1.240 m). Hier beginnt nach rund 60–70 Minuten vom Ausgangspunkt bei einer Wegtafel die zweite Hälfte unserer Wanderung. Ist der erste Teil ideal auch für Familien mit kleineren Kindern geeignet, sollten ab hier nur trittsichere und auch schwindelfreie Bergwanderer die Tour fortsetzen.
Ein deutlich erkennbarer, markierter Wiesenpfad bringt uns am Fuß des steilen Wasserklotzes ins Waldgebiet. Bei einem kleinen Wasserfall wendet sich unser Steig nach links (Richtung Osten), überquert ein Bachbett und führt nun sehr steil, teilweise steinig und auch auf Felsboden sowie über rutschige Baumwurzeln aufwärts. Auf Grund des steilen Geländes stehen wir schon bald auf dem Kamm, auf dem wir jetzt nicht mehr ganz so steil weiter aufsteigen. Östlich von uns ist an wenigen freien Stellen der langgezogene Dürrensteigkamm (Abb. 7) im Osten des Hintergebirges zu sehen. Knapp 50 Hm (Höhenmeter) unterhalb des Gipfels erreichen wir Latschengebiet, in dem noch einige kleinere Herausforderungen in Form von nicht sehr großen, felsigen Steilstufen auf uns warten. Nachdem wir diese mit gebührender Vorsicht bewältigt haben, stehen wir auf dem eher schmalen Gipfelplateau des Wasserklotzes (1.505 m, Abb. 8). Speziell an sonnigen Wochenendtagen kann es hier recht eng werden. Für den steilen, 265 Hm Aufstieg vom Ahornsattel benötigt man rund 45–50 Minuten. Für den gesamten Aufstieg vom GH Zickerreith muss man kaum mehr als ca. 1¾–2,0 Stunden einplanen, in denen man mit der kleinen Gegensteigung vor dem Ahornsattel ca. 575 Hm bewältigt hat.
Von der höchsten Stelle des Wasserklotzes, auf der auch ein kleines Gipfelkreuz steht, hat man einen großartigen Rundblick: Im Süden die Haller Mauern und weiter im Osten die Felsgiganten des Gesäuses (Abb. 9), im Westen das Tote Gebirge (Abb. 10), im Nordwesten das Sengsengebirge (Abb. 11) und im Norden und Osten die benachbarten Hinterberge (Abb. 12). Es gibt zwar die Möglichkeit, auf einem anderen Steig, der etwas westlicher verläuft, abzusteigen, wir empfehlen aber, auf dem Aufstiegsweg – mit gebührender Vorsicht an den etwas heikleren Stellen – wieder in ca. 40–45 Minuten zum Ahornsattel zurückzukehren. Dort beginnt bzw. endet auch der Alternativsteig auf den bzw. vom Wasserklotz. Ortskundige können übrigens links vom Ahornsattel auf einem nicht markierten, oft rutschigen Steig entlang des Astein zum Ausgangspunkt heimkehren. Dieser Steig erreicht knapp vor der Kreuzaualm unseren Güterweg.
Um aber das schöne Almgebiet rund um die Dörflmoaralm und die Hanslalm noch ausgiebig zu genießen, sollte man auf dem Aufstiegsweg zum Ausgangspunkt zurückkehren. Neben der Einkehrmöglichkeit in der bewirtschafteten Hanslalm (Blick zur Prielgruppe!) gibt es auf dem breiten Querweg (nach der kurzen Gegensteigung) einen sehr schönen Blick zu den imposanten Haller Mauern (Abb. 13), die zu den Ennstaler Alpen zählen. Für den gesamten Abstieg vom Wasserklotz zum GH Zickerreith benötigt man ca. 1½–1¾ Stunden. Man sollte dort dann das knapp 100 Meter entfernte Nationalpark-Informationszentrum besuchen, das sich auf dem Hengstpass befindet.
Am Weg von der Dörflmoaralm zur Kreuzau sind zwei weitere, sehr nette Wanderziele (Abb. 14) dieser Region gut zu sehen, die Tannschwärze (1.533 m) und der Schwarzkogel (1.554 m), die über einen Waldkamm miteinander verbunden sind. Der Ausgangspunkt für diese Tour auf durchwegs unmarkierten Wegen und Steigen – teilweise über große Almwiesen – befindet sich auf dem Hengstpass.
Geogr. Länge/Breite: 14°27'27''/47°42'14''
Rechtswert (UTM): 459305 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5283540 m (Zone: 33 N)