Mallnock und Klomnock:
Die Schönheit der Nockberge!
Es gibt sicherlich weniger mühsame und schnellere Optionen, die Schönheiten der Nockberge zu erkunden als die nachfolgend beschriebene Tour von St. Oswald auf das Mallnock und das Klomnock (Abb. 1). Aber über 1.000 Hm, die zu erklimmen sind, fast 6 Stunden reine Gehzeit und eine Stelle, an der Schwindelfreiheit und Trittsicherheit zumindest ratsam erscheinen, sind wahrscheinlich ganz nach dem Geschmack von Bergwander-Freaks! Aber auch diese Wanderung lässt sich durch eine Aufstiegshilfe (Brunnach-Seilbahn) um vieles erleichtern.
Ausgangspunkt ist der große Parkplatz (ca. 1.350 m) bei der Brunnach-Seilbahn am nördlichen Rand von St. Ostwald (Abb. 2), das auf einer Hochebene oberhalb des berühmten Kärntner Kurortes Bad Kleinkirchheim liegt. Der früher verschlafene Ort hat sich in den letzten Jahren ganz dem Winter- und Wandertourismus verschrieben, das ehemals idyllische Ortsbild hat darunter leider sehr gelitten. Genau auf Höhe des Parkplatzes befindet sich auf der schmalen Straße eine Abzweigung, wobei der links hinauf abbiegende "Mallnockweg" uns zum Aufstieg dient, während wir auf dem "Falkertweg" später zurückkehren werden.
Nach ca. 5 Minuten auf dem "Mallnockweg" beginnt der eigentliche, gut beschilderte und rot-weiß-rot markierte Wanderweg. Es geht schnell in den Wald hinein und schon bald auf einer Forststraße weiter aufwärts. Nachdem wir diese nach weiteren 10 Minuten verlassen haben, führt uns ein Waldweg zu einem Bach, der auf einer kleinen Holzbrücke gequert wird. Nun geht es auf einem schmalen Steig stets knapp oberhalb des links liegenden Baches steil im Wald aufwärts. Nach insgesamt rund einer Stunde Gehzeit, in der man etwa 350 Hm erklommen hat, öffnet sich erstmals der Blick auf den hoch über uns liegenden waldlosen Bergkamm, der von der Brunnachhöhe zum Mallnock führt. Nach wenigen Minuten stoßen wir auf einen von links kommenden Weg, der ebenfalls in St. Oswald seinen Ursprung hat. Weiter geht es durch Lärchenwälder, die im Herbst ihre volle Farbenpracht entfalten, aufwärts. Nach insgesamt rund 1½ Stunden, kurz, nachdem wir eine kleine Felsgruppe passiert haben, und wiederum bei einer Wegabzweigung überqueren wir – diesmal ohne Hilfe einer Brücke – erneut den Bach. Vor uns liegt nun oberhalb des Talschlusses das Mallnock (Abb. 3). Es geht links kurz steil aufwärts und dann parallel zum Gewässer weiter bis zum endgültigen Talschluss, der sich bereits oberhalb der Waldgrenze befindet. Auf der linken Seite wandern wir nun einer Unterstandshütte entgegen, die sich knapp oberhalb der 2.000 Metermarke nahe dem viel begangenen Kammweg, der von der Bergstation der Brunnach-Seilbahn hierher führt, liegt. Dieser bis hier mäßig steile Kammweg ist die eingangs bereits erwähnte Marscherleichterung für diejenigen, die die Seilbahn verwendet haben. Großartig ist an dieser Stelle der erste Blick auf die nördlich und westlich von uns gelegenen Nockberge, allen voran den mächtigen Großen Rosennock (Abb. 4).
Weiter geht es auf einem breiten Weg zuerst ein paar Serpentinen und dann immer geradeaus in östlicher Richtung zu unserem ersten Ziel, dem Mallnock. Kurz vor dem Gipfel zweigt der als Rundweg beschriebene Steig links ab, nach 5–10 Minuten ca. 50 Hm aufwärts in Richtung Norden erreichen wir nach insgesamt 2½ Stunden das Gipfelkreuz des Mallnocks. Auf Grund der kugelartigen Form des grasbewachsenen Gipfelaufbaues hat man hier nicht wirklich das Gefühl, auf einem doch 2.226 Meter hohen Berg zu stehen – doch der Rundblick ist sensationell (Abb. 5), (Abb. 6)!
Nun kommt der eindrucksvollste, jedoch technisch schwierigste Teil unserer Tour, der Kammweg vom Mallnock zum Klomnock (Abb. 7). Zuerst noch auf einem breiten Kamm mit toller Sicht geht es etwa 50 Hm abwärts und dann wieder rund 90 Hm angenehm steil aufwärts. Kurz bevor man nach etwa 15 Minuten vom Mallnock entfernt ein Gedenkkreuz passiert hat, werden der Kamm und der Steig immer schmäler. Bei einer Felsgruppe ist dann Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig. Schließlich geht es nochmals rund 60 Hm steil und steinig entlang der nördlichen Abbruchkante aufwärts, bis man das Gipfelkreuz des 2.331 Meter hohen Klomnocks (Abb. 8) erblickt und auch nach rund 30–45 Minuten vom Mallnock aus erreicht.
Wer denkt, eine Steigerung ist nicht mehr möglich, der irrt: Der sich hier bietende Rundblick (Abb. 9, Abb. 10) ist vor allem bei guter Fernsicht kaum zu überbieten. Man sieht praktisch alle Nockberge, auch die beiden höchsten, das Große Rosennock im Westen und den Eisenhut im Osten. Weiter entfernt im Süden Karawanken und Karnische Alpen, im Westen Teile der Hohen Tauern mit Ankogel, Hochalm Spitze, Hafner und der Reißeck-Gruppe. Im Norden sind Dachstein und die Niederen Tauern (u.a. Hochgolling, Preber) unübersehbar und im Osten reicht der Blick bis zum Zirbitzkogel und der Koralpe.
Nördlich des soeben begangenen Kamms zwischen Mallnock und Klomnock – und leider speziell an sonnigen Wochenenden auf Grund der vielen Motorräder leider unüberhörbar – befindet sich mit der mautpflichtigen Nockalmstraße eine der schönsten Alpen-Panorama-Strecken der Ostalpen. Ein teilweise felsiger, aber gern begangener Steig führt die rund 300 Hm von der Glockenhütte (Abb. 11) im Norden herauf auf das Klomnock. Wir aber steigen nicht in nördlicher, sondern in östlicher Richtung über die sogenannte Steinhöhe Richtung Falkertspitze und Moschelitzen (Abb. 12), die ein fast unzertrennbares Bergduo darstellen, ab. Wie der Name es schon erwarten lässt, handelt es sich um einen steinigen, aber gut begehbaren Steig. Nach etwa 20–25 Minuten gelangen wir zur Flachen Scharte (ca. 2.140 m), bei der einige Wege, u.a. auch der Rundweg, der etwa 200 Hm unterhalb des Gipfel des Klomnocks vom Mallnock hierher führt, aufeinandertreffen. Wir steigen nun in südlicher Richtung "direttissima" – das bedeutet teilweise sehr steil – rund 230 Hm zur privaten Steinhalterhütte ab. Von dieser geht es weiter steil hinunter, dann wendet sich der Weg nach rechts und führt in westlicher Richtung durch einen dichter werdenden Lärchenwald und schließlich einen Bach querend zur Weggabelung mit dem Steig, auf dem man die Falkertspitze besteigen kann. Nach weiteren rund 5 Gehminuten erreicht man mit der Lärchenhütte, die auf rund 1.650 Meter liegt, die erste bewirtschaftete Hütte entlang unserer Tour. Auf Grund der Steilheit des Geländes benötigt man für die rund 700 Hm vom Gipfel des Klomnocks hier herunter nicht mehr als 75–90 Minuten. Nach weiteren 10 Minuten kann man mit dem Falkert Schutzhaus (Abb. 13) bereits in die nächste bewirtschaftete Labestation einkehren.
Das letzte Wegstück vom Falkert-Schutzhaus nach St. Ostwald, für das man ca. eine Dreiviertelstunde benötigt, führt größtenteils auf Forststraßen, immer links des St. Oswald-Baches, talauswärts. Bevor man den Ausgangspunkt dieser anstrengenden, langen Wanderung erreicht, quert man nochmals den Bach, um in ca. 5–10 Minuten auf einer mäßig steil aufwärts führenden Ortstraße retour zum Parkplatz der Brunnach-Seilbahn zu gelangen
Geogr. Länge/Breite: 13°45‘59‘‘/46°50‘34‘‘
Rechtswert (UTM): 405950 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5188440 m (Zone: 33 N)