Ameringkogel:
Auf den höchsten Gipfel des Steirischen Randgebirges
Im Unterschied zu den nördlich des Alpenhauptkamms gelegenen Bundesländern Nieder- und Oberösterreich sowie Salzburg, in denen man die den höheren Bergen vorgelagerten Gipfel als Voralpen bezeichnet, liegen diese in der Steiermark im Steirischen Randgebirge. Dieses zieht sich von der Koralpe im Südwesten bis zum Wechsel im Nordosten und setzt sich aus zahlreichen Untergruppen wie der Packalpe, der Gleinalm und den Fischbacher Alpen zusammen. Der höchste Berg dieses flächenmäßig großen Gebietes ist der 2.187 m hohe Ameringkogel (Abb. 1), auf den unser nachfolgender, zwar langer, aber technisch einfacher und daher familienfreundlicher Wandertipp führt. Da unsere Tour über mehrere Gipfel führt und Aufstiegs- und Abstiegsweg ident sind, kann man, wenn man schon müde ist, die Wanderung jederzeit abbrechen. Der Ausgangspunkt ist der große Parkplatz beim Hirschegger Sattel (1.543 m), über den eine Straßenverbindung vom obersteirischen Aichfeld in die weststeirische Packregion führt. Direkt beim Ausgangspunkt befindet sich auch das ganzjährig geöffnete Salzstiegelhaus (Abb. 2), die einzige Einkehrmöglichkeit auf unserer Tour.
Vorbei am Salzstiegelhaus wandern wir zunächst kurz auf einer Forststraße Richtung Süden. Schon nach wenigen Metern zweigt rechts unser markierter Weiterweg ab, der uns in wenigen Minuten durch ein Waldstück und auf eine Lichtung führt, auf der nicht nur unser erster Gipfel, der Speikkogel (Abb. 3), massiv vor uns thront, sondern rechts von diesem auch unser Wanderziel, der Ameringkogel, bereits zu sehen ist. Auf einem breiten Wiesenstreifen, der im Winter als Skipiste genutzt wird, geht es zunächst fast eben und in weiterer Folge angenehm ansteigend aufwärts. Schon nach etwa 20–25 Minuten vom Ausgangspunkt erreicht man den Speichersee Rosseben (1.710 m) mit einer Liftstation und den beiden überdimensionalen Windrädern, die man notgedrungen bereits länger „bewundern“ kann. Eindrucksvoller ist jedenfalls der Blick vom Nordufer über den kleinen, fast runden See nach Süden zum Peterer Riegel (1.967 m, Abb. 4), der sich nicht allzu weit entfernt genau an der Landesgrenze zwischen der Steiermark und Kärnten befindet. Entweder im Uhrzeigersinn oder gegen diesen wandert man vom Nord- zum Westufer und in Richtung Westen weiter. Sofort nach der gleich folgenden Weggabelung – links kann man zum Peterer Sattel und zum Peterer Riegel abzweigen – geht es nun um einiges steiler auf einem mit Markierungsstangen gekennzeichneten Pfad die etwas schrofigen Wiesenhänge des Speikkogels (Abb. 5) aufwärts. Nach der Einmündung in einen von rechts kommenden, breiteren Weg und dem Passieren eines Viehgatters wird es wieder weniger steil. Aufmerksame Wanderer merken jetzt schon, dass der Speikkogel eigentlich zwei Gipfel hat. Links kann man mit wenigen Schritten zum etwas niedrigeren Ostgipfel aufsteigen, auf dem ein Gipfelkreuz steht. Wir aber wandern – mäßig ansteigend – geradeaus weiter und erreichen nach etwa 75–90 Minuten vom Ausgangspunkt, in denen wir bereits über 450 Hm bewältigt haben, den höchsten Punkt, den 1.993 m hohen Westgipfel des Speikkogels. Die prachtvolle Rundumsicht ausgenommen, bei der man weite Teile des Berglandes von Ostkärnten und der westlichen Steiermark – zum Beispiel Richtung Nordwesten zum Aichfeld und zu den Seckauer Alpen (Abb. 6) – überblickt, handelt es sich um einen eher großflächigen, unspektakulären Gipfel.
Wir konzentrieren uns auf den Blick Richtung Nordwesten (Abb. 7) und sehen dabei sehr eindrucksvoll unseren weiteren Wegverlauf. Stets neben einem Zaun geht es auf einem breiten Kamm in einem stetigen Auf und Ab bis zum Weißenstein, wo sich der Kamm dann Richtung Norden zum Ameringkogel wendet. Aber alles der Reihe nach: Vom Speikkogel geht es zu Beginn ziemlich schrofig, aber trotzdem gut begehbar, rund 60 Hm wieder abwärts zu einer Weggabelung, wo links ein Steig zur Weißensteinhütte und nach Obdach abzweigt. Wir steigen wenige Meter zu einem unbenannten Zwischengipfel auf und wandern mit einer kurzen Gegensteigung, bei der es rund 10 Hm abwärts geht, auf den höchsten Punkt des Hofalmkogels (2.040 m). Nun direkt vor dem Weißenstein und dem Ameringkogel (Abb. 8), geht es vom Hofalmkogel wieder etwas (knapp 40 Hm) abwärts in einen Sattel (ca. 2.003 m), wo jetzt der steilere Anstieg auf den Weißenstein beginnt. Oben nach ca. 25–30 Minuten auf dessen Gipfel (2.160 m) bei einer Weggabelung angekommen, bei der von links der direkte Aufstiegsweg von der Weißensteinhütte auf unseren Steig trifft, geht es hier Richtung Norden weiter. Aber keine Angst, wir haben es bald geschafft! Mit Blick zur letzten, nur mäßig ansteigenden Steigung und links davon zum – auf dem Kamm hinter dem Ameringkogel gelegenen – Größenberg (Größing, 2.157 m, Abb. 9) geht es in wenigen Minuten etwas schrofig links an kleineren Felsen vorbei gemütlich ansteigend zum höchsten Punkt des Ameringkogels (Abb. 10) und dann noch ein kurzes Stück leicht abwärts zum dekorativ – mit Blickkontakt zum Aichfeld – aufgestellten Gipfelkreuz (Abb. 11). Für den gesamten Aufstieg, bei dem man mit Gegensteigungen rund 750 Hm bewältigen musste, benötigt man etwa 2¾–3¼ Stunden.
Bevor es auf dem Aufstiegsweg wieder zurückgeht, wobei man bedenken sollte, dass wieder Gegensteigungen von etwas über 100 Hm warten, sollte man unbedingt die prachtvolle Aussicht genießen: Neben dem nahen Größenberg und den Niederen Tauern (Seckauer Alpen) im Norden sind dabei die Blicke Richtung Westen zum Zirbitzkogel (Abb. 12) und Richtung Nordosten zur Stubalpe und zur Gleinalm (Abb. 13) hervorzuheben. In wenigen Minuten geht es dann zurück zum Weißenstein, von dem man einen schönen Blick zur Pack- und Koralpe im Süden (Abb. 14) hat. Am langgezogenen Kamm marschieren wir trotz Gegensteigungen recht flott Richtung Osten zum Speikkogel (Abb. 15) zurück. Nur etwa 60–75 Minuten benötigt man vom Ameringkogel zum Speikkogel. Besser als beim Aufstieg sieht man jetzt den Ostgipfel mit dem Kreuz (Abb. 16) und wenig später ist der weitere Wegverlauf – die Bergwiese steil hinunter zum Speichersee samt Windrädern (Abb. 17) und die dann folgende Skipiste bis zum Ausgangspunkt beim Hirschegger Sattel – sehr gut zu überblicken. Auf dem letzten Wegteil zum Salzstiegelhaus dominiert der nördlich gelegene, steile Rappoldkogel (1.928 m, Abb. 18) die Aussicht. Für den gesamten Abstieg sollte man etwa 1¾–2,0 Stunden einplanen.
Geogr. Länge/Breite: 14°52'18''/47°04'05''
Rechtswert (UTM): 490270m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5212760 m (Zone: 33 N)