Dreiländereck :
Schnittpunkt dreier Kulturen
Am westlichen Ende der Karawanken befindet sich auf dem Gipfel des Dreiländerecks (Abb. 1) der Punkt, an dem Italien, Slowenien und Österreich aufeinandertreffen. Es ist dies nicht nur der Schnittpunkt dreier EU-Länder, sondern auch dreier Kulturen, der romanischen, der slawischen und der germanischen. Früher hieß der westlichste Gipfel der Karawanken „Ofen“ – Monte Forno (ital.) bzw. Pe? (slow.) – und war auf Grund der noch streng bewachten Staatsgrenzen nur eingeschränkt begehbar. Heute kann man sich auf dem Gipfelgelände – trotz der immer noch aufgestellten Warnhinweise – frei bewegen. Zwei Denkmäler zeigen, dass die drei Regionen mittlerweile eng verbunden sind. Vor einigen Jahren wurde sogar an eine gemeinsame Olympiabewerbung gedacht. Das Dreiländereck ist heute aber auch ein beliebter, gern besuchter Aussichtsberg mit tollen Blicken auf die felsigen Julischen Alpen im Süden und die nicht minder spektakuläre Villacher Alpe (Dobratsch) im Norden. Der nachfolgende Wandertipp, dessen Ausgangspunkt sich in Seltschach oberhalb von Arnoldstein befindet, kann auch mit einer Fahrt mit dem Dreiländerecklift kombiniert werden.
Vom westlichen Ende des großen Parkplatzes des Sesselliftes (ca. 685 m) geht es ein paar Schritte aufwärts zum Beginn der Dreiländereckloipe. Dort zweigt man rechts ab und wandert im offenen Gelände auf einem Sandweg, der nach wenigen Minuten auf die asphaltierte Straße trifft, die von Arnoldstein hierher führt, Richtung Westen nach Seltschach (Abb. 2). Auf der Dorfstraße durchwandern wir den kleinen Ort und wählen am westlichen Ortsende die links abbiegende Straße. Auf dieser geht es leicht ansteigend mit Blick zum Göriacher Berg (Abb. 3) – dem östlichsten Gipfel der Karnischen Alpen – in einem langgezogenen Bogen zum Waldgelände. Bei einer Wegkreuzung nehmen wir die rechte Forststraße, die uns zu einer weiteren Gabelung führt, bei der wir uns links halten. Angenehm ansteigend wandern wir im Wald auf der markierten Forststraße (Weg Nr. 692) weiter aufwärts, wobei links von uns (Richtung Norden) die steilen, felsigen Abhänge der Villacher Alpe (Abb. 4) immer spektakulärere Aussichten gewähren. Kurz nach einer ersten Serpentine zweigt links eine markierte Abkürzung ab, die uns teilweise steil, im Sommer etwas verwachsen und an einigen Stellen etwas mühsamer begehbar, rund 150 Hm weiter oben knapp unterhalb der 1.000-Meter-Marke wieder zur Forststraße bringt.
Auf der Forststraße geht es weiter aufwärts. Schon bald nach der nächsten Serpentine (mit Sitzbankerl!) zweigt wieder ein breiter Weg ab, in den wir links einbiegen. Nach zwei kleineren Gräben zweigt rechts unser weiterer markierter Aufstiegsweg ab, der uns angenehm aufsteigend wieder zur Forststraße (ca. 1.200 m) führt. Wir bleiben nun auf dieser und erreichen – nicht allzu steil ansteigend – eine steile Skipiste mit Blick Richtung Westen ins Gailtal (Abb. 5). Hier zweigen wir auf den rechts führenden Forstweg ab, der uns – nach einer Serpentine steiler werdend – in den Bereich unterhalb des Gipfels führt, wo wir auf einen Rundweg (1.404 m) treffen. Von hier kann man über einen sehr steilen Hang auf der Direttissima hinauf zum Gipfel steigen. Wir aber wählen eine alternative Route, die zwar länger, aber weniger anstrengend ist. Wir biegen links in den Rundweg ein und wandern kurz etwas steiler ansteigend auf einer Forststraße zu einer Skipiste, die man knapp oberhalb der Dreiländereckhütte erreicht. Wir biegen rechts auf die Skipiste (Abb. 6) ab und steigen kurz etwas steiler und dann sanft aufwärtsführend zum Gipfel des Dreiländerecks (1.508 m) auf, den wir nach ca. 2½–3,0 Stunden, in denen wir knapp 850 Hm bewältigt haben, erreichen.
Ist man auf dem beschriebenen Aufstiegsweg meist alleine, herrscht auf dem Gipfel häufig hektisches Treiben: Man trifft natürlich auf viele Ausflügler, die den Lift benutzt haben, aber auch auf Wanderer, die von Slowenien oder Italien aufgestiegen sind. Neben den beiden bereits beschriebenen Denkmälern – einem etwas älteren (Abb. 7) an der höchsten Stelle, das in die drei Richtungen Friaul, Slowenien und Kärnten zeigt, und einem neueren (Abb. 8) etwas darunter, das in Dreiecksform die heutigen Länder symbolisiert – sowie zwei Sendeanlagen und kleineren Hütten erwartet uns hier trotz einiger Bäume eine tolle Aussicht zu den Julischen Alpen im Süden (Abb. 9) in Slowenien und in Italien sowie zur Villacher Alpe im Norden (Abb. 10) in Österreich.
Entweder auf der Skipiste oder auf dem rechts davon direkt neben der österreichisch-slowenischen Staatsgrenze Richtung Osten (Abb. 11) führenden Weg geht es nun in ca. 10 Minuten abwärts zur Dreiländereckhütte (1.423 m, (Abb. 12)) – mit einer Mini-Gegensteigung zum Schluss. Eine weitere Einkehrmöglichkeit, die vor allem für Benützer des Sesselliftes interessant ist, besteht bei der etwas höher gelegenen Bergstation (1.458 m), zu der man kaum 5 Minuten auf breitem Weg aufsteigt. Wir aber benützen zum Abstieg die Forststraße (Weg Nr. 691), die bei der Dreiländereckhütte beginnt. Diese führt in einem langgezogenen Rechtsbogen unterhalb der Lifttrasse zuerst Richtung Osten – mit Blick Richtung Villach und dem Wörthersee (Abb. 13) – zum unteren Ende der Seltschacher Alm, die unterhalb eines weiteren Gipfels, des Hahnenwipfels (1.556 m), liegt. Am unteren Ende der Seltschacher Alm biegen wir links auf die Skipiste ab und wandern auf dieser – die Forststraße für einige Zeit verlassend – zum Teil etwas steiler zu einem Teich (1.196 m). Nun wieder auf der Forststraße, erreichen wir erneut Waldgebiet und genießen dabei einen Traumblick zur gegenüberliegenden Villacher Alpe (Abb. 14).
Stets steil absteigend passieren wir eine Weggabelung und kommen kurz danach wieder zu unserer uns begleitenden Skipiste, auf die wir – wieder die Forststraße verlassend – rechts einbiegen. Schon bald kommen wir zu einer weiteren Forststraße (945 m), in die wir links abzweigen und die schon bald in die markierte Forststraße mündet. Auf dieser geht es weiter abwärts, dann zweigt schon bald links der markierte Abstiegsweg ab. Kurz noch geht es nun im Waldgelände auf breitem Weg steil abwärts – am rechten Rand der Skipiste mit Blick auf die steilen Waldhänge unseres früheren Aufstiegsweges –, bis wir bei einer Weggabelung wieder die Forststraße erreichen, in die wir links einbiegen. Nach kurzer Zeit kreuzen wir nochmals die Lifttrasse. Wir nehmen bei der Skipiste rechts eine Abkürzung (wenn das planierte Bachbett leer ist!), es geht zuerst durch ein Waldstück und dann im freien Gelände – wieder mit einem tollen Blick zur Villacher Alpe im Norden (Abb. 15) – retour zum Beginn der Dreiländereckloipe und zum Parkplatz des Liftes, den wir vom Gipfel des Dreiländerecks nach ca. 1¾–2,0 Stunden erreichen.
Geogr. Länge/Breite: 13°42'49''/46°32'30''
Rechtswert (UTM): 401370 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5155025 m (Zone: 33 N)