Lärchkogel/Eiblkogel:
2 Gipfel-Rundtour auf der Gleinalpe
Die Gleinalpe, die auch als Gleinalm bezeichnet wird, ist ein Teil des Steirischen Randgebirges, der Voralpen der „Grünen Mark“. Die meisten kennen dieses wunderbare Wandergebiet nur vom gleichnamigen Gleinalmtunnel, der sich tief im Inneren der ausgedehnten Alm- und Wiesenberge, deren höchste Gipfel alle unter der 2000-Meter-Marke liegen, befindet. Da es im Gebiet der Gleinalpe nur relativ wenige bewirtschaftete Hütten und markierte Wege gibt, kann man hier speziell im Frühling und im Herbst oft recht einsame Wanderungen unternehmen, bei denen man mit ein wenig Glück ganze Rudel von Gämsen beobachten kann. Der nachfolgende Wandertipp führt als Rundtour aus dem nördlich gelegenen Weitentalgraben zuerst auf den Lärchkogel (1.894 m, Abb. 1), von diesem auf einem breiten Wiesenkamm abwärts in den Kreuzsattel (1.583 m), dann erneut aufwärts über einen unbenannten Vorgipfel zum Eiblkogel (1.831 m, Abb. 2) und wieder zum Teil steil abwärts zum Ausgangspunkt. Ist einem das zu lang oder wenn die Sicht – speziell durch Nebel – eingeschränkt ist, dann kann man direkt zum Kreuzsattel aufsteigen und sich dort entscheiden, welchen unserer beiden Gipfel man besteigen will. Dazu muss man wissen, dass der in der Folge vorgeschlagene Weg auf den Lärchkogel bzw. vom Eiblkogel zwar gut erkennbar, aber nicht markiert ist.
Der Ausgangspunkt unserer 2 Gipfel-Rundtour liegt etwa 12 km von St. Stefan ob Leoben im Murtal entfernt beim großen Sommerparkplatz (ca. 1.300 m) im Weitentalgraben, der sich gleich nach der Starthütte der im Winter befahrbaren Rodelbahn (Abb. 3) befindet. Bei der Forststraßen-Abzweigung – auf der links abbiegenden Forststraße werden wir später wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren – geht es links von einem Bach geradeaus Richtung Süden weiter taleinwärts. Mäßig im Graben aufsteigend geht es zuerst in wenigen Minuten zur Hubertushütte (1.139 m) und dann – steiler werdend – vorbei an zwei Forststraßen-Abzweigungen zum unteren Teil der Zechneralm. Nach etwa 15–20 Minuten vom Ausgangspunkt biegt links der beschilderte Wanderweg (1.438 m) zum Kreuzsattel ab, den man bei Nebel benützen sollte. Wir aber bleiben geradeaus auf der Forststraße, die nun nicht allzu steil teilweise im Wald, größtenteils aber im offenen Gelände in einem langgezogenen Rechtsbogen hinauf zur in den Sommermonaten bewirtschafteten Zechneralm (ca. 1.500 m, Abb. 4) führt. Kurz bevor man diese nach 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt erreicht, müssen zwei Bäche überquert werden. Von hier sind nun beide Berge – der Eiblkogel im Osten und der Lärchkogel im Südwesten (Abb. 5) – gut sichtbar.
Um unseren weiteren, leider aus unerfindlichen Gründen unmarkierten Aufstiegsweg auf den Lärchkogel zu finden, ist Ortskenntnis bzw. Orientierungssinn gefragt. Das deshalb, da links von der Hütte gleich drei Steige beginnen. Wir wählen den mittleren, der die nördlich der Zechneralm gelegenen steilen Hänge mit Hilfe von einigen kleineren Serpentinen überwindet. Kurz bevor wir das Almgebiet durch einen Durchgang verlassen, wendet sich unser gut erkennbarer Wiesenpfad Richtung Westen und führt uns – stets im offenen Gelände – steiler hinauf auf den höchsten Punkt des Melkbodens (ca. 1.670 m). Von hier hat man eine prachtvolle Sicht Richtung Norden (Abb. 6) zu den Eisenerzer Alpen mit den Gesäusebergen im Hintergrund und ins Hochschwab-Gebiet. Hinter uns sieht man jetzt Richtung Osten nicht nur den Vorgipfel, sondern auch den Hauptgipfel des Eiblkogels (Abb. 7). Unser nun auf dem breiten Wiesenkamm führender Pfad wendet sich – mit Blick zum Gipfel des Lärchkogels – langsam Richtung Süden (Abb. 8), wobei sich nun der Ausblick Richtung Nordwesten zu den Seckauer Tauern (Abb. 9) öffnet. Vorbei an etwas steinigeren Stellen geht es stets links neben einem Stacheldrahtzaun weiter aufwärts. Wir entfernen uns etwas vom Zaun, nähern uns aber diesem später wieder – bei den jetzt folgenden Wegteilungen halten wir uns stets rechts – und steigen die letzten Hm zum erst im letzten Augenblick vor uns erscheinenden Gipfelkreuz des Lärchkogels (Abb. 10) auf. Für den gesamten rund 600 Hm umfassenden Aufstieg benötigt man kaum länger als 1¾–2,0 Stunden.
Neben dem tollen Blick Richtung Norden und Osten sieht man von hier im Westen (Abb. 11) die über einen Kamm verbundenen höchsten Gipfel der Gleinalpe, den Speikkogel (1.988 m) und den Lenzmoarkogel (1.991 m), sowie im Süden die Grazer Hausberge, das Grazer Becken sowie die ferne Koralpe, die ebenfalls zum Steirischen Randgebirge zählt.
Vom Gipfel des Lärchkogels geht es jetzt auf einem markierten Steig zuerst rechts, dann links des Zauns mit Blick auf die Grazer Hausberge Schöckl und Hochlantsch (Abb. 12) auf dem sehr breiten Wiesenkamm Richtung Südosten mäßig steil abwärts. Nach einer Links-Wendung Richtung Osten wird das Gelände um einiges schrofiger sowie steiler und man steigt – zuletzt wieder etwas weniger steil – mit Blick zum Eiblkogel (Abb. 13) zum Kreuzsattel ab, den man vom Gipfel des Lärchkogels in 35–40 Minuten erreicht. Wer es eilig hat oder schon müde ist, kann von hier links in ebenfalls etwa 35–40 Minuten zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Wir aber wollen noch einen zweiten Gipfel erklimmen und wandern daher weiter neben dem Zaun Richtung Osten die zum Teil recht steilen Hänge (Abb. 14) aufwärts. Dazu kommt noch, dass das Gelände nun immer steiniger, ja fast felsig wird. Daher muss man immer wieder vorsichtig kleinere Blockwerkstellen überwinden, was aber problemlos möglich ist. Hat man das geschafft, geht es jetzt nur mehr geringfügig ansteigend hinauf zum Vorgipfel (1.807 m) und von diesem zuerst leicht abwärts und dann nicht allzu steil aufsteigend zum Hauptgipfel des Eiblkogels (Abb. 15), wo uns jetzt wieder ein – allerdings viel kleineres – Gipfelkreuz (Abb. 16) erwartet. Für den Aufstieg vom Kreuzsattel über den Vorgipfel auf den Eiblkogel, bei dem ca. 250 Hm zu bewältigen sind, benötigt man etwa 45–60 Minuten.
Von hier hat man ebenfalls eine großartige Rundsicht, wobei natürlich vom östlichsten Punkt unserer Wanderung der Blick Richtung Osten zur Veitsch, zur Rax und den Fischbacher Alpen am interessantesten ist. Wir verlassen hier nun nach links wieder den markierten Steig und wandern auf einem zwar unmarkierten, aber gut sichtbaren Pfad zuerst kurz Richtung Norden (Eisenerzer Alpen, Hochschwab) und dann Richtung Nordwesten (Seckauer Tauern) die nicht allzu steilen Wiesenhänge abwärts. Wir erreichen Waldgelände, wo aus unserem schmalen Pfad fast ein Weg wird. Diesem folgen wir nun – wieder etwas steiler – abwechselnd durch Wald und über Lichtungen bis zur ersten Forststraßen-Querung (ca. 1.600 m), die wir nach etwa 20–25 Minuten erreichen. Es folgen in kürzeren Abständen zwei weitere Forststraßen-Querungen, wobei hier nun unser Weg immer wieder recht steil ist. Dann stoßen wir bei einem Aussichtspunkt – man sieht Richtung Norden den Weitentalgraben talauswärts (Abb. 17) – zum vierten Mal auf die Forststraße (ca. 1.450 m) und biegen links in sie ein. Steil geht es nun auf ihr Richtung Süden in den Hüttengraben und durch diesen rechts von einem Bach Richtung Westen zurück zum Ausgangspunkt, den wir nach etwa 50–55 Minuten vom Hauptgipfel des Eiblkogels erreichen. Wenn man lieber auf dem markierten Wanderweg über den Kreuzsattel absteigt, benötigt man etwa 15–20 Minuten länger.
Geogr. Länge/Breite: 15°04'32''/47°15'31''
Rechtswert (UTM): 505720 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5233930 m (Zone: 33 N)