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Stoanamandl:
Langer Aufstieg – kurzer Abstieg
Stoanamandl Abbildung 1
Abb. 1

Die Pfunderer Berge sind eine in Südtirol nördlich des Pustertals gelegene Untergruppe der Zillertaler Alpen. Der nachfolgende Wandertipp führt uns auf das Stoanamandl (Abb. 1), einen sehr schönen, fast etwas versteckt liegenden 2000er am Südwestrand der Zillertaler Alpen, unweit der Stelle, wo das Pustertal in das Eisacktal mündet. Dementsprechend großartig ist die Aussicht von diesem Gipfel, auf dem sich neben einem zwar großen, aber schlicht gehaltenen Kreuz und der Bergstation eines nur im Winter in Betrieb befindlichen Liftes wirklich dutzende kleine Steinmandl befinden. Für unsere Rundtour benützen wir die Kabinenbahn nicht für den langen Aufstieg, sondern wir verkürzen damit unseren Abstieg. Als Ausgangspunkt für unsere Wanderung dient der große Parkplatz der Jochtalbahn (1.373 m) im hoch gelegenen Valsertal, einem von Norden nach Süden verlaufenden Seitental des Pustertals.

Vom Ausgangspunkt, von dem man Richtung Südwesten den Verlauf der Kabinenbahn gut verfolgen kann (Abb. 2), marschieren wir rechts vorbei an der Talstation. Auf einer asphaltierten Zufahrtsstraße wandern wir – zweimal über Brücken einen Bach querend – in Serpentinen in wenigen Minuten hinauf zum Hotel Hofer, wobei Richtung Norden der Blick zu den taleinwärts gelegenen Bergen (Abb. 3) immer schöner wird. Dann geht die Straße in einen breiten Weg über, den wir aber bald schon wieder nach einer Linkskurve und einer weiteren Bachquerung rechts verlassen. Auf einem gut ausgebauten Steig wandern wir nun im Wald in Serpentinen bis zu einer Skipisten-Querung aufwärts. Wieder im Waldgelände, wird unser Steig nun etwas steiler und steiniger und generell etwas mühsamer begehbar. Nachdem wir einen Querweg erreicht haben, in den wir links einbiegen und den wir nach wenigen Schritten rechts wieder verlassen, wird unser Steig wieder besser begehbar. Etwas unterhalb und parallel zu der Skipiste, die wir bereits einmal gequert haben, wandern wir in Serpentinen aufwärts, bis wir links in die Skipiste einbiegen. Zuerst steiler, dann fast eben und dann wieder steiler geht es weiter, bis wir knapp unterhalb der rechts von uns befindlichen und bewirtschafteten Nockalmhütte (1.766 m, Abb. 4) nach etwa 60–70 Minuten eine querende Forststraße erreichen.

Sollte man nicht bereits hungrig und durstig sein, biegen wir – im Gegensatz zu den meisten anderen Wanderern, die direkt zum Valser Jöchl und von dort links Richtung Süden zum Stoanamandl aufsteigen – links Richtung Süden in die Forststraße ein, welche die Bezeichnung „Valler Jöchl-Panoramarundweg“ (Weg Nr. 9A) trägt. Zunächst wandern wir leicht absteigend mit großartigem Blick Richtung Osten zu den Bergen auf der gegenüberliegenden Seite des Vallertals (unter anderem zum Gaisjoch, 2.641 m, Abb. 5) unterhalb der Kabinenbahn hindurch. Gemütlich im Waldgebiet ansteigend geht es vorbei an einem Rastplatz und dann einige Zeit bis zu einer Rechtskurve absteigend. Nun kurz wieder Richtung Westen, dann erreichen wir nach etwa 30 Minuten von der Nockalmhütte eine Abzweigung, bei der man rechts zur Anratterhütte abzweigen kann. Wir aber bleiben geradeaus auf der Forststraße und steigen kurz in den Bachergraben ab. Danach geht es Richtung Süden wieder leicht ansteigend weiter und wir passieren in weiterer Folge in kürzeren Abständen drei Weggabelungen. Bei den ersten beiden bleiben wir jeweils auf dem Weg Nr. 9A, erst nach einem weiteren, kurzen absteigenden Wegteil bei der dritten Weggabelung, bei der wir uns rechts halten, wechseln wir auf den Weg Nr. 9. Bei den wenigen Lichtungen auf diesem längeren Wegabschnitt genießt man jetzt Richtung Osten einen traumhaften Blick zum Gitsch (2.512 m, Abb. 6), dem Hausberg der Ortschaft Meransen. Nachdem sich die Forststraße wieder Richtung Westen gewendet hat, biegen wir nach etwa 60 Minuten von der Nockalmhütte rechts auf den Weg Nr. 1C ab. Da wir uns inzwischen nicht mehr auf dem „Valler Jöchl-Panoramarundweg“, sondern auf dem „Stoanamandl-Panoramarundweg“ befinden, finden wir hier nun erstmals eine Hinweistafel mit dem Namen unseres Gipfelziels, das aber noch ein schönes Stück des Weges von hier entfernt ist. Weiters wird vielleicht auffallen, dass uns im Gegensatz zum „Valler Jöchl-Panoramarundweg“ – speziell an sonnigen Wochenendtagen – nun auf dem „Stoanamandl-Panoramarundweg“ sehr viel mehr Bergwanderer entgegenkommen. Das liegt daran, dass viele mit der Jochtalbahn bergwärts fahren und dann eine Rundwanderung über das Stoanamandl, die Weberalm – zu der wir auch bald kommen werden – und die Anratterhütte unternehmen. Übrigens auch sehr empfehlenswert!

Ab jetzt wandern wir Richtung Norden auf einem breiten Weg in wenigen Minuten hinauf zur Weberalm (1.813 m), die aber nicht bewirtschaftet ist. Von dieser hat man über Almwiesen Richtung Südosten einen sehr schönen Dolomitenblick (Abb. 7), der, je höher wir nun durch Lärchenwälder steigen, auf Lichtungen umso imposanter wird. Unser Weg Nr. 1C vereinigt sich mit dem Weg 1B und erreicht schon bald offenes, etwas steileres Almgelände, das wir von unten nach oben queren. Am oberen Ende angekommen, geht bei einer Almhütte unser breiter Weg in einen gut begehbaren Steig über und führt kurz durch dichteres Waldgelände. Wieder umgeben von Lärchen sowie Preiselbeer- und Heidelbeersträuchern kommen wir zu einer weiteren Weggabelung, bei der wir uns rechts halten. Nun auf dem Weg Nr. 1A, steigen wir im sehr schönen, immer lichter werdenden Gelände kontinuierlich zum Gipfel des Stoanamandls (Abb. 8) auf, den wir nach etwa 2¾–3,0 Stunden, in denen wir mit zahlreichen Gegensteigungen fast 850 Hm bewältigt haben, erreichen.

Eine Panoramatafel hilft, um die vielen uns umgebenden Gipfel und Gebirgsgruppen zu identifizieren: Im Süden und Südosten die Dolomiten (Abb. 9), im Südwesten die Sarntaler Alpen (Abb. 10), im Westen die Ötztaler und Stubaier Alpen (Abb. 11) und im Norden und Nordosten die südlich des Alpenhauptkamms liegenden Zillertaler Alpen (Abb. 12) – einfach großartig!

Sind wir bisher durch waldreiches Gebiet gewandert, ändert sich das nun schlagartig: Auf breiten, freien Alm- und Wiesenflächen geht es zu Beginn Richtung Westen mit großartigem Blick – nicht nur zu den Bergen, sondern auch nach Sterzing im Eisacktal (Abb. 13) – gemütlich auf einem breiten Weg mäßig absteigend weiter, dann wendet sich der Weg nach rechts, Richtung Norden. Wir verlassen links den breiten Weg, wandern rechts vorbei an einem Speichersee (Abb. 14) und steigen kurz zur bewirtschafteten Ochsenalmhütte (2.100 m) auf. Auch von hier genießt man einen tollen Dolomitenblick (Abb. 15), der bis zu den berühmten Drei Zinnen reicht. Gegenüber sind nochmals das Stoanamandl (Abb. 16) und der langgezogene Kamm, auf dem wir hierher abgestiegen sind, gut sichtbar. In einem Rechtsbogen geht es nun – nochmals mit einem schönen Blick zu den im Norden benachbarten Gipfeln der Pfunderer Berge (Abb. 17), (Abb. 18) – zuerst kurz auf einem präparierten Steig eben dahin, dann auf einem Wiesenpfad steiler bergab und zuletzt auf einem breiten Weg leicht ansteigend, bis wir nach rund 40–45 Minuten vom Gipfel des Stoanamandls die Bergstation samt Restaurant der Jochtalbahn (Abb. 19) erreichen, mit der wir gemütlich wieder talwärts gondeln.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz der Jochtalbahn über die Nockalmhütte und die Weberalm mit zahlreichen Gegensteigungen ca. 850 Hm in 2¾–3,0 Stunden auf das Stoanamandl (Aufstieg) bzw. über die Ochsenalmhütte zur Bergstation der Jochtalbahn (mit Talfahrt) in 40–45 Minuten.
Zeitraum:
April–Mitte November
Anforderungen:
Technisch einfache Tour meist auf Forststraßen, breiten Wegen und gut begehbaren Steigen und Wiesenpfaden mit langem Aufstieg und – bei Benützung der Kabinenbahn – kurzem Abstieg: Nur ein kurzes steiles und steiniges Wegstück im Wald zu Beginn des Aufstiegs ist etwas mühsamer begehbar, aber nicht schwierig!
Highlights:
Phantastischer Rundblick mit Panoramatafel vom Gipfel des Stoanamandls und unterwegs vor allem Blick zu den Dolomiten; schöne Lärchenwälder sowie Alm- und Wiesengelände
Anfahrt:
Von Osttirol (Lienz) über Silian über die B 100 zur österreichisch-italienischen Grenze, weiter auf der italienischen Staatsstraße SS 49 über Bruneck bis Mühlbach (Km 9,3). Von Nordtirol (Innsbruck) über die Brenner-Autobahn (A 13/A 22) und die österreichisch-italienische Grenze bis zur Abfahrt Brixen und dort auf der italienischen Staatsstraße SS 49 bis Mühlbach (Km 7,1). In Mühlbach auf der Ortsstraße bis zur Abzweigung Vals/Meransen und 3,1 km auf einer sehr gut ausgebauten Bergstraße bis zu einer Abzweigung. Dort links Richtung Vals abbiegen und ca. 5,0 km bis Vals fahren, auf einer sehr engen Straße durch den Ort und etwa 1,2 km weiter taleinwärts bis zum großen Parkplatz bei der Talstation der Jochtalbahn fahren.
Einkehr:
Nockalmhütte, Ochsenalmhütte, Restaurant bei der Bergstation der Jochtalbahn
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 11°37'20''/46°51'01''
Rechtswert (UTM): 699915 m (Zone: 32 N)
Hochwert (UTM): 5191880 m (Zone: 32 N)
BEV Plan:
ÖK50/2105
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