Zirbitzkogel von Osten:
Familienfreundliche Rundtour mit Gipfelsieg
Es gibt in den Ostalpen nicht allzu viele Gipfel, die fast 2.400 m hoch sind und in deren unmittelbarer Nähe sich ein Gipfelkreuz und ein Schutzhaus befinden, das fast ganzjährig bewirtschaftet ist. Noch seltener kommt es vor, dass man einen solchen Berg über einen Hüttenweg vollkommen problemlos besteigen kann. Das alles gilt für den Zirbitzkogel (2.396 m, Abb. 1), den höchsten Gipfel der Seetaler Alpen. Von der Waldheimhütte (1.614 m) im Osten dieser flächenmäßig nicht sehr großen Gebirgsgruppe, die man vom Obdacher Sattel über eine gut befahrene Bergstraße erreicht, führt ein durchwegs breiter, nur im letzten Streckenteil etwas steilerer Hüttenweg zum Zirbitzkogel Schutzhaus (2.376 m), das auch den Namen Helmut-Erd-Schutzhaus trägt. Bei unserer Rundtour, deren Ausgangspunkt ebenfalls die Waldheimhütte ist, werden wir den Hüttenweg nur abschnittsweise und vor allem zur finalen Gipfelbesteigung verwenden. Trotzdem gibt es unterwegs kaum technisch schwierige Wegstellen und daher können sich Groß und Klein auf eine familienfreundliche Rundtour freuen!
Von den drei von der Waldheimhütte nach Westen führenden Wegen entscheiden wir uns für die mittlere Alternative, eine Forststraße, die zu Beginn nur mäßig ansteigt. Nach rund 20 Minuten durch Waldgebiet öffnet sich auf einer Lichtung mit einer Rastbank und einem Naturdenkmal namens „Maria in der Zirbe“ erstmals Richtung Südwesten ein schöner Blick zum Fluchtkogel (2.214 m, Abb. 2), einem südlich des Zirbitzkogels gelegenen Vorgipfel. Unsere Forststraße geht in einen breiten Weg über, der nun etwas steiler ansteigt. Nach weiteren 20 Minuten zweigt rechts eine Zufahrtsstraße zu einem etwas erhöht liegenden Almdorf ab. Wir halten uns links und steigen ab hier im offenen Gelände in wenigen Minuten zum Türkenkreuz (1.839 m, Abb. 3) auf, bei dem nun unser Gipfelziel im Hintergrund zu sehen ist. Hier gibt es erneut eine Weggabelung, bei der wir uns rechts halten. Wir wandern nun kurz Richtung Norden entlang eines Zauns, biegen bei der querenden Sandstraße rechts ab und steigen auf dieser einen Hang aufwärts. Oben angekommen, wird es flach und mit Blick Richtung Norden (Abb. 4) zur Rothaidenhütte (1.836), bei der wir beim Abstieg vorbeikommen werden, und zu den Niederen Tauern im Hintergrund erreichen wir nach etwa 1,0–1¼ Stunden den Hüttenweg (ca. 1.910 m), in den wir links einbiegen.
Nicht allzu steil wandern wir jetzt auf dem mit roten Stangen auch für Skitourengeher optimal markierten Hüttenweg (Abb. 5) Richtung Westen etwa 15–20 Minuten und etwas über 100 Hm aufwärts. Dann verlassen wir links den Hüttenweg und setzen auf einem steiler werdenden und etwas schrofigen Wiesenpfad unseren Aufstieg fort. Langsam nähern wir uns – jetzt wieder weniger steil – rechts vom Geier Kogel (2.185 m) einer Geländekante. Bei deren Erreichen werden die auf einem von Norden nach Süden verlaufenden, langgezogenen und steil nach oben ragendem Kamm gelegenen Gipfel mit dem Zirbitzkogel und das Scharfe Eck (2.364 m) mit der Wetterradarstation rechts vom Zirbitzkogel vor uns im Westen sichtbar (Abb. 6). Leicht absteigend wandern wir über eine Wiese zu einem Wegkreuz (2.180 m), wo unser Wiesenpfad wieder auf den Hüttenweg stößt, der weniger steil in einem langgezogenen Bogen hierher führt. Nun geht es auf dem Hüttenweg eben zu einer Abzweigung, bei der wir geradeaus weiterwandern. Hier beginnt nun der steilere, über einige Serpentinen führende Gipfelaufstieg (Abb. 7). Nach rund 30 Minuten von der letzten Weggabelung erreichen wir zuerst einen Querweg, in den wir rechts einbiegen, dann geht es kurz weiter zum Schutzhaus (Abb. 8) und von diesem mit wenigen Schritten zum Gipfelkreuz (Abb. 9), das wir nach 2¾–3,0 Stunden vom Ausgangspunkt, in denen wir knapp 800 Hm aufgestiegen sind, erreichen.
Großartig schon vom Schutzhaus und dann natürlich vom Gipfelkreuz der Rundblick in alle Himmelsrichtungen: Im Westen die Nockberge und die Hohen Tauern (Abb. 10), im Norden hinter dem Scharfen Eck die Niederen Tauern und der Dachstein (Abb. 11) und im Süden Fuchskogel, Kor- und Saualpe sowie Karawanken und Karnische Alpen und der Lavantsee tief unter uns (Abb. 12). Bergbegeisterte werden auch den höchsten Berg Österreichs, den 3.798 m hohen Großglockner im Westen, und Sloweniens, den 2864 m hohen Triglav im Süden, erkennen.
Mit Blick zum Ameringkogel (2.187 m) und zur Hirschegger Alpe geht es nun in etwa 30 Minuten in Richtung Osten (Abb. 13) auf dem Serpentinenweg, auf dem wir aufgestiegen sind, abwärts zu der Abzweigung, wo wir von unserem Wiesenpfad in den Hüttenweg eingebogen sind. Nun bleiben wir auf dem Hüttenweg und wandern etwa 10 Minuten zu einer Abzweigung, bei der wir links den Hüttenweg wieder verlassen. Mit Steinen ist unser Weg hier markiert, es geht jetzt mit Blick Richtung Nordosten (Abb. 14) zum Aichfeld, zu den Seckauer Tauern und zum Hochschwabgebiet im Hintergrund nur mäßig absteigend weiter. Kurz werden das Gelände und damit auch unser Wiesenpfad etwas steiler und schrofiger, parallel zu einem Almweg und rechts von einem Kamm geht es dann über Wiesengelände weiter zu zwei knapp hintereinander liegenden Felsformationen (Abb. 15). Beim Passieren der zweiten, bei der links ein Steig Richtung Norden zur Sabathyhütte abzweigt, gehen wir wenige Schritte abwärts zu einer querenden Sandstraße, von der Richtung Osten (Abb. 16) nochmals der Ameringkogel und tief unter uns der Ort Obdach prachtvoll zu sehen ist. Hier biegen wir rechts Richtung Süden in diese ein, verlassen sie nach wenigen Minuten wieder und steigen links über steileres Almgelände zur Rothaidenhütte (Abb. 17) ab, die wir nach 1¼–1½ Stunden vom Zirbitzkogel erreichen.
Bei der sich knapp unterhalb der Hütte befindlichen Weggabelung halten wir uns links und steigen kurz noch auf einem Wiesenpfad zur Waldgrenze ab. Hier folgt der wahrscheinlich herausforderndste Teil unserer Rundtour: Auf einem steilen, steinigen Steig geht es hinunter in einen Graben, in dem einige Bachläufe etwas mühsam über Steine zu überwinden sind. Auf einem besser begehbaren Steig queren wir – nur mehr mäßig absteigend – den Hang und übersteigen einen weiteren Bach, im Anschluss passieren wir einen Zaundurchgang. Hier geht jetzt unser Steig in einen Weg über und führt fast eben – gespickt sogar mit einigen Gegensteigungen und einer weiteren Bachquerung – stets Richtung Südosten weiter. Nach etwa 50–60 Minuten vereint sich nahe der Bergstation eines Skiliftes unser Weg mit dem von rechts kommenden Hüttenweg. Auf einer Skipiste benötigt man nun nur noch etwa 10 Minuten bis zum Ausgangspunkt bei der Waldheimhütte (Abb. 18). Für den gesamten Abstieg haben wir 2¼–2½ Stunden benötigt.
Geogr. Länge/Breite: 14°37'47''/47°03'24''
Rechtswert (UTM): 471880 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5211545 m (Zone: 33 N)