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Thurntaler:
Ein viel besuchter Ski- und Aussichtsberg
Thurntaler Abbildung 1
Abb. 1

Nordwestlich der Burg Heinfels, von der unweit der Villgratenbach in die Drau mündet, ragt der 2.408 m hohe Thurntaler (Abb. 1) in die Höhe. Auf Grund seiner Lage schon von Weitem mit seinen großflächigen Wiesen im oberen Bereich sichtbar, erfreut er sich im Winter bei den Skifahrern und im Sommer bei den Bergwanderern größter Beliebtheit. Mit ein Grund dafür ist sicher die Seilbahn, die von Südosten fast ganzjährig weit hinaufführt, und dass man von Außervillgraten in der warmen Jahreszeit mit dem Auto auf einer gut ausgebauten Bergstraße bis zum GH Thurntaler Rast (1.978 m) fahren kann. Nur etwas kann die Bergwanderer stören, die, so wie im nachfolgenden Wandertipp beschrieben, von hier zum Gipfel aufsteigen: die unzähligen, nur im Winter betriebenen Aufstiegshilfen. Trotzdem lohnt sich die Wanderung zum höchsten Punkt, da dort ein großartiges Bergpanorama wartet.

Gegenüber vom Parkplatz beim GH Thurntaler Rast (Abb. 2) bieten sich zwei für den Verkehr gesperrte Aufstiegswege auf Almstraßen zum Aufstieg an. Wir werden zu Beginn die rechte und am Ende die linke Straße verwenden. Auf der rechten Seite (“3 Seen-Weg“) geht es kurz steil hinauf zu einigen Almhäusern, an denen wir unterhalb vorbeigehen. Nach wenigen Metern zweigt der Steig Nr. 10 links ab und führt zu Beginn etwas steiler Richtung Westen hinauf in wunderschönes, von nur mehr wenigen Bäumen flankiertes Gelände (Abb. 3). Im Frühsommer vorbei an Almrosen (Abb. 4), schlängelt sich unser gut begehbarer Steig langsam aufwärts. Nach 30–45 Minuten vom Ausgangspunkt geht es hinauf auf einen – jetzt gänzlich ohne Bäume – Kamm (2.175 m), der schöne Ausblicke auf das vor uns liegende, leicht kupierte Berggelände (Abb. 5) erlaubt. Nordwestlich von uns ist hier der schneebedeckte Hochgall (3.436 m) in der Ferne zu sehen. Weiter leicht auf dem Kamm aufsteigend und dann links von einer der Erhebungen erreichen wir nach 50–55 Minuten den ersten der drei Seen (Abb. 6). An diesem geht es links oder rechts vorbei kurz hinauf, bis vor uns der zweite See (Abb. 7) und auch bereits der mit der Bergstation eines nur im Winter betriebenen Liftes verunstaltete Gipfel des Thurntalers zu sehen sind. Wir wandern mit wenigen Schritten leicht abwärts zum See.

Rechts von der von links unten zu uns stoßenden Sandstraße, die vom GH Thurntaler Rast zum Gipfel führt und daher alternativ auch verwendet werden kann, geht es auf im Sommer wunderschön blühenden Bergwiesen in einem breiten Graben aufwärts. Hier lohnt sich ein Blick zurück, da links vom zweiten See der dritte – besonders idyllisch gelegene – See (Abb. 8) sichtbar wird. Unser markierter Steig führt hinüber zur Sandstraße, man kann aber ohne Weiteres „wild“ rechts zur nächsten, auf einem Felsen aufgemalten Markierung aufsteigen. Dann quert man die Sandstraße, wandert rechts neben einer Erhebung hinauf zu einem Sattel und dann links mit wenigen, etwas steileren Schritten zum „verschandelten“ Gipfel des Thurntalers (Abb. 9). Diesen erreicht man nach 1½–1¾ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen man fast 450 Hm aufgestiegen ist.

Sofort merkt man, warum es sich trotz der vielen Liftstützen und Tal- und Bergstationen lohnt, hier heraufzukommen: Südwestlich von uns liefert der Blick zu den Sextner Dolomiten (Abb. 10) eine großartige Szenerie. Kenner werden auch die vergleichsweise mickrig wirkenden Drei Zinnen (2.999 m) im Gipfelgewirr der Felsgiganten erkennen. Noch schöner als vorher zu sehen, ist die nordwestlich von uns gelegene Rieserfernergruppe mit dem Hochgall. Nördlich von uns erblickt man hinter den Villgrater Bergen die Dreiherrenspitze (3.499 m), die zu den Hohen Tauern gehört (Abb. 11).

Wir setzen unsere Rundtour auf dem Weg Nr. 7 Richtung Südosten mit Blick zum Karnischen Höhenkamm, zu den Gailtaler Alpen und zu den felsigen Lienzer Dolomiten fort. Zuerst nach kurzem Abstieg eine Zeit lang eben, kann man von einer links des Weges stehenden Erhebung nochmals sehr schön die 3 Seen (Abb. 12) – aber auch den großen Speichersee – unter uns sehen. Entweder über eine Skipiste oder rechts davon auf einem Steig wandert man nun zur Bergstation eines Liftes (Abb. 13). Wieder leicht ansteigend geht es weiter zu einem Startplatz für Paragleiter, wobei tief unter uns Sillian und das Drautal gut zu sehen sind. Auf einem gut zu gehenden Steig geht es in Stufen im offenen Gelände – nochmals vorbei an einem kleineren See – weiter abwärts (Abb. 14). Richtung Westen überblickt man hinter uns sehr schön das großflächige Wiesengelände (Abb. 15) oberhalb des Drautals mit dem Markinkele (2.545 m) und dem Toblacher Pfannhorn (2.663 m) dahinter als höhere Gipfel am italienisch-österreichischen Grenzkamm. Nach 30–35 Minuten zweigt nach einem kurzen, etwas steileren Gefälle links ein unmarkierter Steig ab, der uns Richtung Norden zuerst angenehm absteigend und dann etwas steiler und steiniger zur Bergstation der Seilbahn (Abb. 16), die von Südosten fast ganzjährig heraufführt, und zum dahinter liegenden GH Gadein (2.100 m) bringt, das wir nach 40–45 Minuten vom Gipfel erreichen. Von hier hat man nochmals Richtung Westen einen – leider von Lifttrassen gestörten – Blick die Bergwiesen (Abb. 17) aufwärts.

Auf einer Sandstraße, die langsam wieder in bewaldetes Gebiet führt, geht es jetzt gemütlich – vorbei an schönen Bergwiesen – zuerst zur Einmündung der vom Gipfel direkt abwärts führenden Sandstraße, in die wir links einbiegen, und dann weiter zu unserem Ausgangspunkt beim GH Thurntaler Rast (Abb. 18). Diesen erreichen wir nach 60–75 Minuten vom Gipfel des Thurntalers.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz beim GH Thurntaler Rast über den Weg Nr. 10 vorbei an den 3 Seen mit kleineren Gegensteigungen beim Auf- und Abstieg etwas über 450 Hm in etwa 1½–1¾ Stunden (Aufstieg) bzw. über den Weg Nr. 7 und das GH Gadein in ca. 60–75 Minuten (Abstieg).
Zeitraum:
Mai–Oktober
Anforderungen:
Kurze, technisch einfache, familienfreundliche und kaum steile Rundwanderung auf durchwegs gut begehbaren Steigen, Wiesenpfaden und Sandstraßen.
Highlights:
Rundblick vom Gipfel des Thurntalers vor allem zu den Sextner Dolomiten, zum Hochgall und zur Dreiherrenspitze, die 3 Seen, die im Sommer blühenden Bergwiesen (u.a. Almrosen)
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 100 (Verbindung von Sillian/Staatsgrenze nach Italien im Westen nach Lienz bzw. Spittal an der Drau (A 10) im Osten) bis Km 137,3 (Heinfels), dort Richtung Norden ins Villgratental abbiegen und bis Außervillgraten ca. 4,7 Km zur Abzweigung zum GH Thurntaler Rast fahren. Nach links abbiegen, zuerst durch den Ort und dann insgesamt etwa 6,2 Km auf einer gut ausgebauten, kurvigen Bergstraße zum Parkplatz beim GH Thurntaler Rast fahren.
Einkehr:
GH Thurntaler Rast, GH Gadein
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 12°24'22''/46°46'36''
Rechtswert (UTM): 302000 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5183640 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3108
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