Schlenken:
Der viel besuchte Hausberg von Bad Vigaun
Der Hausberg des kleinen Kurortes Bad Vigaun, in dem man sich bei degenerativen und chronisch-entzündlichen Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates behandeln lassen kann, ist der 1.648 m hohe Schlenken (Abb. 1). Vom höchsten Punkt dieses viel besuchten Gipfels im Westen der Osterhorngruppe genießt man einen großartigen Ausblick, der im Süden vom Dachstein (2.955 m) über das Tennen- und Hagengebirge bis zum Hochkönig (2.941 m) reicht. Noch spektakulärer ist es, wenn man nach Westen blickt, wo der Hohe Göll (2.522 m), der Watzmann (2.713 m), der Hochkalter (2.607 m) und der Untersberg (1.972 m) hinter dem Salzachtal mit der Stadt Hallein in die Höhe ragen. Und im Norden kann man die Landeshauptstadt Salzburg mit der Festung bestens ausmachen. Also, es lohnt sich über eine der vier Aufstiegsoptionen aufzusteigen, bei zwei davon, dem Kammweg vom Schmittenstein (1.695 m) bzw. dem Steig über die Jägernase, benötigt man unbedingt Trittsicherheit. Die dritte Option, die wir von der Schlenkenalm beim Aufstieg benützen werden, ist zwar teilweise sehr steil, aber technisch nicht allzu schwierig. Absteigen werden wir dann über den – ebenfalls steilen – Normalweg, der von der bewirtschafteten Zillhütte zum Gipfel führt.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung befindet sich am Ende einer gut ausgebauten Straße in Rengerberg, wo bei der Abzweigung des Wurzerweges (ca. 1.010 m) einige markierte Parkplätze zur Verfügung stehen. Auf dem rechts abbiegenden und nach Nordosten führenden Wurzerweg geht es unterhalb des stattlichen Wurzer-Hofes vorbei an einem Wartehäuschen (Abb. 2) auf einer asphaltierten Zufahrtsstraße mäßig steil im offenen Gelände kurz aufwärts. Bei der nun links abzweigenden Hofzufahrt halten wir uns geradeaus und wandern im Wald auf der hier beginnenden Forststraße zur nächsten Linkskurve, wo wir die Forststraße bei einem Zaunüberstieg rechts verlassen. Kurz noch parallel zur Forststraße, geht es nun mit wenigen Schritten über eine Lichtung mäßig ansteigend bergauf, im Wald wird dann unser Steig um einiges steiler und steiniger. Im Bereich einer Forststraßen-Gabelung erreichen wir nach etwa 15–20 Minuten vom Ausgangspunkt wieder offenes Gelände. Vor uns ist nun der hoch über uns verlaufende Kamm (Abb. 3) vom Schmittenstein rechts im Osten zum Schlenken links im Westen gut zu überblicken. Hier muss man sich auch entscheiden, ob man über den Trittsicherheit erfordernden Kammweg oder über die Schlenkenalm zum Schlenken-Gipfel aufsteigen will.
Wir wählen die links aufwärts führende Forststraße, die uns mit wenigen Schritten zur Niglkaralm (1.175 m) führt. Von dort geht es links hinauf zu einem Viehgatter und wieder in den Wald. Wir wählen zum weiteren Aufstieg den rechts abzweigenden, markierten Steig, der uns steil und etwas steinig wieder zur Forststraße führt. Der nächste Abschnitt des Steiges, auf dem es wieder zur Forststraße geht, ist weniger steil, dafür geht es danach wieder steiler und steiniger zu einer im Sommer meistens verwachsenen Lichtung, die von uns gequert wird. Nach dem weiteren Übersteigen eines Viehzauns wandern wir kurz noch im Wald aufwärts und erreichen nach etwa 60–75 Minuten vom Ausgangspunkt im offenen Gelände bei unserer hier zu Ende gehenden Forststraße, die in einen breiten Almweg übergeht, die östlichste Hütte auf der Schlenkenalm (ca. 1.350 m, Abb. 4).
Gleich nach der Hütte verlassen wir rechts den Almweg und steigen nun Richtung Norden auf einem zwar gut erkennbaren, leider aber nur schlecht markierten Wiesenpfad die steilen Südhänge des Schlenkens aufwärts. Zunächst geht es leicht rechts zu einem den Hang aufwärts führenden Zaun, links von diesem Zaun steigen wir nun weiter in kleinen Serpentinen auf. Schon bald kreuzen wir den Steig, der von der Zillhütte, die wir beim Abstieg besuchen werden, zum Schmittenstein (Abb. 5), der stets rechts von uns Richtung Osten gut sichtbar ist, führt. Bevor es an einer Viehtränke vorbeigeht, wird unser Wiesenpfad für kurze Zeit sehr steil und auch etwas steiniger (Abb. 6), hier sollte man schon vorsichtig sein. Im oberen Bereich wandern wir vorbei an Latschen und biegen kurz vor unserem Gipfelziel rechts in den Normalweg ein. Jetzt sind es nur mehr ein paar Schritte und wir stehen vor dem Gipfelkreuz des Schlenkens (Abb. 7), das wir nach ca. 1¾–2,0 Stunden, in denen wir etwa 650 Hm bewältigt haben, erreicht haben.
Wie bereits angekündigt, der Rundblick ist sensationell! Der Dachstein mit dem Gosaugletscher sowie dem Gosaukamm mit der Bischofsmütze (2.458 m) im Südosten (Abb. 8) sind – obwohl schon weiter entfernt – ebenso wie das Tennengebirge im Süden (Abb. 9) bestens zu sehen. Sogar schneebedeckte Berge der Hohen Tauern sind im Süden zu erkennen. Von Südwesten (Abb. 10) nach Nordwesten (Abb. 11) reihen sich das Hagengebirge mit dem Hochkönig im Hintergrund, der Hohe Göll, dann – etwas westlicher, bereits in Bayern liegend – der Watzmann und der Hochkalter sowie schlussendlich der langgezogene Untersberg aneinander. Nördlich und östlich sind die teils sanften, teils mit schmalen Felswänden durchzogenen Gipfel der Osterhorngruppe (Abb. 12) zu sehen. Besonders prominent tritt dabei die im Südosten benachbarte Graskuppe des Trattbergs (1.757 m) in Erscheinung – mit einem Almdorf gleich links daneben. Noch näher – östlich von uns – aber ist der Schmittenstein (Abb. 13), der mit dem Schlenken über einen schmalen Kamm verbunden ist. Und nicht zu vergessen sind natürlich im tief unter uns liegenden, breiten Salzachtal die Orte Bad Vigaun und Hallein sowie in Richtung Nordwesten die Landeshauptstadt Salzburg (Abb. 14).
Um wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen, geht es zur letzten Wegkreuzung, wo man entscheiden muss, ob man auf dem sehr steilen Aufstiegsweg – natürlich kürzer und schneller – oder auf dem Normalweg absteigen soll. Wir entscheiden uns für den „Normalweg“: Der breite Steig (Abb. 15) dreht sich von den Südhängen zu den Westhängen des Schlenkens und führt steil – teilweise unterstützt mit künstlich angelegten Stufen – in etwa 25–30 Minuten zu der bereits sichtbaren Trautenstatthütte (ca. 1.400 m) und noch kurz – über einen breiten Weg – zur Zillhütte (ca. 1.375 m, Abb. 16), von der man nochmals Richtung Norden die steilen Wiesenhänge des Schlenkens (Abb. 17) überblicken kann. Von hier geht es Richtung Osten gemütlich auf dem Almweg absteigend zur Hütte am Ostrand der Schlenkenalm, bei der wir bereits beim Aufstieg vorbei gekommen sind. Für unseren weiteren Abstieg wählen wir nun die Forststraße, die zunächst Richtung Westen und nach einer Serpentine wieder Richtung Osten mäßig steil abwärts führt. Nach einem längeren Geradeausstück geht es – hier wieder parallel zu unserem Aufstiegsweg – in Serpentinen zur Niglkaralm, bei der wir uns mit einem schönen Blick vom Schmittenstein (Abb. 18) „verabschieden“. Bei der gleich folgenden Forststraßen-Gabelung halten wir uns rechts und steigen mit einer weiteren Serpentine und einem letzten Blick zum Hohen Göll und zum Hagengebirge im Südwesten (Abb. 19) zum Hof Wurzer und zum Ausgangspunkt ab, den wir nach ungefähr 1¼–1½ Stunden vom Schlenken-Gipfel erreichen und von dem man im Südosten den benachbarten Trattberg (Abb. 20) nochmals gut sieht.
Geogr. Länge/Breite: 13°12'41''/47°39'59''
Rechtswert (UTM): 365735 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5280790 m (Zone: 33 N)