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Meßnerin:
Hoch über dem Grünen See
Meßnerin Abbildung 1
Abb. 1

Der kleine steirische Ort Tragöß dient vielen Bergsteigern als Ausgangspunkt für Touren im weiträumigen Hochschwab-Gebiet. Ein fast noch größerer Anziehungspunkt ist aber der idyllisch in der imposanten Gebirgslandschaft gelegene Grüne See, der zu Recht diese Farbbezeichnung trägt. Bei einer Wanderung auf einen der Hausberge von Tragöß, die 1.836 m hohe Meßnerin (Abb. 1), kann man sich gut davon überzeugen.

Ausgangspunkt des nachfolgenden Wandertipps ist Tragöß-Oberort (793 m), der höchst gelegene Ort im etwa 23 km langen Lamingtal, das von Bruck a. d. Mur nach Nordwesten führt. Rechts vom Gasthof Post beginnt eine Straße in den Haringgraben. Entweder parkt man sein Auto gleich zu Beginn der Straße unterhalb der Kirche am Parkplatz des Festsaals des Ortes oder man fährt ca. 300 Meter – vorbei an einem Sackgassen-Schild – taleinwärts und parkt dort seinen PKW. Auf halbem Weg, unmittelbar nach dem Feuerwehrhaus, befindet sich eine Weggabelung. Beim Aufstieg auf die Meßnerin zweigt man links von der Talstraße ab und wandert auf einer schmalen Straße vorbei am "Waldhof" weiter durch einen Bauernhof. Hier beginnt nun der Steig (Weg Nr. 844) auf die Meßnerin, von dem nach einer kurzen Steigung der Wanderweg zur Sonnschienalm links abbiegt. Unser schöner Steig steigt nun recht gemütlich im Wald an. Nach der zweimaligen Querung einer Forststraße wird es dann etwas steiler und kurz danach biegt von rechts ein Steig, den wir später zum Abstieg verwenden werden, in unseren Weg ein. Nach etwa 30–45 Minuten vom Ausgangspunkt gelangt man zu einer großen Wiese (ca. 1.000 m), die links umgangen wird. Dabei quert man auch einen Weg, der nach rechts Richtung Osten zum Hof Lahner und in den Haringgraben und nach links zum Kamplsteig-Lehrpfad führt.

Wir aber steigen zunächst steil neben der Wiese hinauf, doch schon bald wird es wieder angenehmer und man erreicht eine weitere Forststraße (ca. 1.100 m), die ebenfalls gequert wird. Von hier hat man einen schönen Blick zu den oberen Regionen der Meßnerin und auf das, was den Bergwanderer in Bezug auf Steilheit noch erwartet (Abb. 2). Das nächste Wegstück ist nun etwas mühsamer. Zunächst noch breit und nicht allzu steil, ändert sich das recht plötzlich bei einer Linkskurve. Auf einem schmalen, oftmals etwas rutschigen Steig wird der steil ins Tal abfallende Waldhang gequert und in weiterer Folge geht's ohne Kompromisse wieder steil direkt aufwärts, bis man zu einer weiteren Forststraßen-Querung (ca. 1.300 m) kommt. An manchen Stellen des gerade in ca. 30 Minuten bezwungenen Wegstückes ist speziell bei feuchten Wegverhältnissen Trittsicherheit nötig. Wer will, kann beim Rückweg die parallel führende Forststraße benützen, der zeitliche Mehraufwand ist dabei nicht allzu groß. Nun wieder auf wesentlich angenehmer zu gehendem Pfad, wird schon bald die Forststraße zwei weitere Male gekreuzt, dann wird es nochmals etwas steiler, bevor man einen ersten Höhepunkt des Aufstieges auf die Meßnerin erreicht. Nach etwa 1½–1¾ Stunden steht man vor der felsigen Windscharte (1.430 m) und hat einen beeindruckenden Blick hinunter zum Grünen See (Abb. 3).

In weiterer Folge werden die Felsen der Kamplmauer (Abb. 4) auf steil nach oben führendem Steig rechts umgangen. Nach etwa 20 Minuten kommt man zu einem nach links zeigenden Hinweisschild. Früher führte der Anstiegsweg rechts von dieser Stelle in einer lang gezogenen Linkskurve weiter aufwärts. Nun aber geht es links weiter auf dem Peter Meissl-Steig zu einem kleinen Plateau (ca. 1.600 m), das in Notfällen auch Hubschrauber-Landungen zulässt. Bei einem Felsen findet man eine Gedenktafel, die an den Grazer Universitätsprofessor Dr. Peter Meissl erinnert, der hier im Mai 1983 bei einem Lawinenabgang tödlich verletzt wurde. Unser Steig führt nun im steilen Latschengelände in Serpentinen zügig aufwärts, wobei vor allem in den Kurven steinige Stellen vorsichtig mit Trittsicherheit zu bewältigen sind. Doch überraschend ändert sich das Profil unseres Steiges. Man erreicht das untere Ende der Gipfelwiese (ca. 1.740 m, Abb. 5) und schon bald ist die letzte, grasbedeckte Höhenstufe mit dem Gipfelkreuz zu sehen. Zuerst fast eben und dann nochmals etwas steiler ansteigend geht es hinauf, man benötigt noch rund 15–20 Minuten um am höchsten Punkt der Meßnerin (1.836 m, Abb. 6) zu stehen und sich eines traumhaften Blickes über das Zentralmassiv des Hochschwabs zu erfreuen (Richtung Westen mit dem Ebenstein: (Abb. 7), Richtung Osten mit dem Hochschwab-Gipfel: Abb. 8), das sich wie eine Kulisse nördlich vor uns sich aufbaut. Für den gesamten, zum Teil sehr steilen Aufstieg von Tragöß-Oberort auf die Meßnerin muss man für die rund 1.050 Hm etwa 2¾–3¼ Stunden einplanen.

Um wieder nach Tragöß-Oberort zurückzukehren, können konditionsstarke Bergwanderer zuerst Richtung Osten auf einem neu trassierten Steig zur Pillsteiner Alm und dann weiter nach Südwesten in den Haringgraben absteigen. Diese Variante ist weniger steil, benötigt aber einen zeitlichen Mehraufwand von rund 1,0 Stunde. Umgekehrt ist aber auch dieser Weg als Aufstiegsalternative möglich, auch dafür sollte man 60 Minuten mehr gegenüber dem Direktaufstieg einplanen. Wer die Steilheit unseres Aufstiegssteiges nicht scheut, sollte auf diesem auch absteigen, wobei es immer wieder schöne Blicke ins Lamingtal, zum Hochturm/Trechling mit dem Grünen See im Südwesten (Abb. 9) und zu den Grazer Hausbergen im Süden (Abb. 10) zu erhaschen gibt. Um den etwas mühsam zu gehenden Mittelteil (zwischen den beiden Forststraßen-Querungen zwischen 1.300 m und 1.100 m) zu vermeiden, kann man hier ohne allzu großen zeitlichen Mehraufwand (ca. + 10 Minuten) die parallel führende Forststraße verwenden. Damit man diesen "Zeitverlust" wieder aufholt, kann man etwa 5–10 Minuten nach der Wiesen-Umgehung bei rund 1.000 m links auf den Steig abzweigen. Dieser ebenfalls als Weg Nr. 844 bezeichnete Steig führt steiler und daher auch schneller hinunter zum Parkplatz im Haringgraben. Wer sein Auto in Tragöß-Oberort (Abb. 11) abgestellt hat oder mit dem Bus angereist ist, muss auf der Straße noch rund 5–10 Minuten talauswärts wandern. Für den Direktabstieg benötigt man rund 1¾–2¼ Stunden.

HM/Zeit:
vom Parkplatz beim Festsaal von Tragöß-Oberort auf die Meßnerin ca.1.050 Hm (Höhenmeter) in etwa 2¾–3¼ Stunden (Aufstieg) und rund 1¾–2¼ Stunden (Abstieg). Für Aufstieg bzw. Abstieg über Pillsteiner Alm und Haringgraben muss man jeweils einen zeitlichen Mehraufwand von ca. 60 Minuten einplanen.
Zeitraum:
Mitte April–Mitte November
Anforderungen:
Technisch einfache, aber lange, anspruchsvolle und teilweise sehr steile Tour, bei der im steilen Gelände Trittsicherheit und auch Schwindelfreiheit erforderlich sind. Eine abschüssige, oft rutschige Passage (zwischen 1.100 m und 1.300 m) kann auf einer Forststraße umgangen werden.
Highlights:
Blick hinunter von der Windscharte zum Grünen See; Blick vom Gipfel der Meßnerin zum Zentralmassiv des Hochschwabs; der Grüne See
Anfahrt:
Von Bruck an der Mur, das an den Schnellstraßen S 6 (Wien–St. Michael, wo sich das Schnellstraßen- bzw. Autobahnkreuz mit der A9 und der S 36 befindet) und S 35 (Graz–Bruck a. d. Mur) liegt, ca. 23 km das Lamingtal taleinwärts bis Tragöß-Oberort. Dort beim Gasthof Post beginnt eine Straße in den Haringgraben. Entweder man parkt sein Auto gleich zu Beginn der Straße unterhalb der Kirche am Parkplatz des Festsaals des Ortes oder man fährt ca. 300 Meter vorbei an einem Sackgassen-Schild taleinwärts und parkt dort seinen PKW.
Einkehr:
Unterwegs keine Einkehrmöglichkeit, Gasthäuser in Tragöß-Oberort und beim Grünen See
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°04‘43‘‘/47°31‘57‘‘
Rechtswert (UTM): 505935 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5264355 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4216
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