Lorenzkogel/Glatzl Trahütten Alm:
Auf der Sonnenseite des Wechsels
Die sanft in die Oststeiermark verlaufenden Waldhänge im Süden des Wechsellandes (Abb. 1) werden gerne als dessen Sonnenseite bezeichnet. Von den malerisch am Nordrand des Beckens rund um den Hauptort Vorau in Hanglage gelegenen Dörfern führen zahlreiche – eher längere –Wanderwege hinauf zum Kamm zwischen Hochwechsel (1.743 m) und Niederwechsel (1.669 m). Für eine schöne Tour muss man aber gar nicht so weit marschieren, wie unser nachfolgender Wandertipp beweist. Dieser führt von St. Lorenzen am Wechsel (728 m, Abb. 2) zuerst auf den Lorenzkogel (1.353 m), eine der vielen bewaldeten Erhebungen im Südteil des Wechselgebietes, und dann weiter zur aussichtsreichen Glatzl Trahütten Alm. Größtenteils auf dem Aufstiegsweg geht es im Anschluss wieder zum Ausgangspunkt.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung befindet sich auf dem Dorfplatz (ca. 720 m, Abb. 3) von St. Lorenzen, der mit einigen Autoabstellplätzen zwischen dem örtlichen Gemeindeamt und dem GH Lorenzerhof liegt. Vorbei an der etwas höher gelegenen Pfarrkirche und am Ortsfriedhof geht es auf einer markierten, asphaltierten Straße zu Beginn etwas steiler ansteigend Richtung Norden zum Sportplatz. Sowohl beim Friedhof als auch beim Sportplatz stehen weitere Parkplätze zur Verfügung. Bei einer Straßenkreuzung gehen wir geradeaus weiter, dann steigen wir am Rand einer großen Wiese in einem langgezogenen Linksbogen zu einem Wohnhaus auf, wobei nach wenigen Metern die asphaltierte Straße in eine Sandstraße übergeht. Unterwegs gibt es auch eine Rastbank, von der man Richtung Süden einen schönen Blick zum Stift Vorau und zum Masenberg (1.261 m, Abb. 4) genießt.
Ab dem Wohnhaus sind wir im Waldgelände und halten uns bei der gleich folgenden Weggabelung rechts. Nach einer Rechtskurve verlassen wir links den breiten Weg und wandern kurz etwas steiler ansteigend zu gleich zwei Wegkreuzungen. Bei der zweiten beginnt links der Weg Nr. 936, auf dem wir gemütlich zur nächsten beschilderten Weggabelung marschieren. Wir halten uns rechts. Hier wird unser breiter, markierter Weg für einige Zeit steiler, steiniger und kurz auch schmäler. Bei der nächsten Weggabelung oben angekommen, geht es anschließend größtenteils nur mehr gemütlich ansteigend durch wunderschönes Waldgebiet zu einer knapp unterhalb der 1.000-Meter-Grenze liegenden großen Wegkreuzung, zu der wir vom Ausgangspunkt nach etwa 40–45 Minuten gelangen.
Geradeaus weiter geht es jetzt erneut etwas steiler bergauf und wir queren nach wenigen Minuten erstmals die Zufahrtsstraße zur Glatzl Trahütten Alm. Während wir diese Straße, die parallel in Serpentinen aufwärtsführt, immer wieder überschreiten – bei der dritten Querung geht es vorbei am Mautschranken mit Münzeinwurf (Abb. 5) –, wird unser Weg nun etwas steiler. Nach rund 75–80 Minuten vom Ausgangspunkt kommen wir bei der 6. Querung der Mautstraße (ca. 1.200 m) zu jenem Punkt unserer Wanderung, an dem unser Aufstiegs- und der von uns später verwendete Abstiegsweg trennen. Wir wandern geradeaus auf dem markierten Weg Nr. 936 weiter und müssen nach einiger Zeit – nach Querung einer kleinen Lichtung – eine etwas steilere Geländestufe überwinden. Wenige Meter unterhalb einer leider eingezäunten Almwiese mit Hütte (Abb. 6) geht es links zu einer Forststraße, in die wir rechts einbiegen. Im Wald links von der Almwiese geht es nun Richtung Norden westlich an dieser vorbei. Nach etwa 10 Minuten auf der Forststraße zweigt links ein zwar mit gelbem Pfeil angekündigter, aber sonst unmarkierter Steig ab. Gemütlich Richtung Westen zu einer kleinen Viehtränke im Wald aufsteigend, geht es danach weglos zu einem Kamm, auf dem wir rechts in einen querenden Grasweg einbiegen, der uns eben zum Mini-Gipfelaufbau des Lorenzkogels (Abb. 7) führt. Bei einer Lichtung halten wir uns zuerst rechts und dann gleich wieder links, im Anschluss geht es im Waldgelände auf Wegspuren die letzten Hm hinauf zum unmarkierten Gipfel (Abb. 8), den wir vom Ausgangspunkt nach etwa 2,0–2¼ Stunden erreichen, in denen wir knapp 650 Hm aufgestiegen sind.
Mangels Aussicht wandern wir wieder abwärts zur Lichtung und wählen hier für unseren Weg zur Glatzl Trahütten Alm den von Westen zur Lichtung aufsteigenden Grasweg. Auf diesem geht es zuerst mit Blick zum Niederwechsel (Abb. 9), dann zum Hochwechsel (Abb. 10) und schlussendlich zu den Gipfeln der Steirischen Kalkalpen (Abb. 11) nördlich des Mürztals abwärts, bis wir nach 5–10 Minuten vom Lorenzkogel wieder auf die Mautstraße treffen, in die wir rechts einbiegen. Nicht allzu steil abwärts geht es auf dieser – einige abzweigende Wege ignorierend – halb links Richtung Nordwesten in knapp 10 Minuten zur Jausenstation Glatzl Trahütte (1.265 m, Abb. 12).
Neben dem Blick hinauf zum Gipfel des Hochwechsels (Abb. 13) genießt man vom großflächigen Almgelände rund um die Jausenstation Richtung Südwesten einen großartigen Blick ins Grazer Bergland (Abb. 14). Unter anderem wunderbar zu sehen sind Hochlantsch (1.720 m) und Schöckl (1.445 m).
Auf der Mautstraße geht es jetzt leicht ansteigend in etwa 10 Minuten zurück zur Einmündung des Weges, auf dem wir vom Lorenzkogel abgestiegen sind, wobei wir jetzt auf der Westseite unseres Gipfelziels (Abb. 15) vorbeiwandern. Ab nun geht es wieder gemütlich abwärts und wir bleiben auf der Mautstraße, die mit einigen Windungen zuerst Richtung Süden und nach einer großen Wegkreuzung Richtung Osten führt. Nach rund 30–35 Minuten von der Glatzl Trahütten Alm gelangen wir zu jenem Punkt, bei dem wir wieder auf unseren Aufstiegsweg treffen, in den wir rechts einbiegen. Man könnte beim Abstieg im ersten Teil natürlich auch die parallel verlaufende Mautstraße verwenden, wir aber wählen den gut begehbaren, markierten Steig. Vorbei an der Mautstation geht es im teils dichteren, teils etwas offeneren Waldgelände (Abb. 16) stets Richtung Süden abwärts. Etwa 5–10 Minuten nach der Wegkreuzung knapp unterhalb der 1.000-Meter-Marke kann man von einer größeren Lichtung links von unserem Weg einen sehr beeindruckenden Blick Richtung Südosten in die Oststeiermark (Abb. 17) erhaschen. Sonst aber geht es – nun auf dem Aufstiegsweg verbleibend – wieder zurück zu dem Wohnhaus oberhalb von St. Lorenzen am Wechsel, von dem man einen schönen Blick zum Ort (Abb. 18) hat. Nach rund 1¼–1½ Stunden von der Glatzl Trahütten Alm erreicht man dann etwas unterhalb der Pfarrkirche (Abb. 19) wieder unseren Ausgangspunkt.
Noch zwei Tipps: Bei der Anfahrt bzw. bei der Abreise kommt man bei der stattlichen, auf einem Hügel gelegenen und im Privatbesitz befindlichen Burg Thalberg (Abb. 20) vorbei, die man ausschließlich im Sommer im Rahmen von Theatervorstellungen besuchen kann. Es handelt sich dabei um eine der am besten erhaltenen hochmittelalterlichen Burganlagen der Steiermark. Auch nicht weit von St. Lorenzen am Wechsel entfernt, lohnt ein Besuch des berühmten Augustiner Chorherrenstifts Vorau.
Geogr. Länge/Breite: 15°57‘13‘‘/47°26‘33‘‘
Rechtswert (UTM): 571894 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5254776 m (Zone: 33 N)