Hochtrötsch:
Auf halbem Weg von Graz nach Bruck an der Mur
Fährt man mit der Bahn oder mit dem Auto durch das Murtal von Graz nach Bruck an der Mur oder umgekehrt, geht es etwa auf halbem Weg bei Frohnleiten vorbei am Hochtrötsch (1.239 m, Abb. 1), dem Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps. Wir starten unsere Tour auf den Hochtrötsch, der von Einheimischen gerne auch nur „Trötsch“ genannt wird und der mitten im Grazer Bergland liegt, in Pöllau bei Semriach. Nicht verwechseln darf man dieses kleine Dorf mit dem wesentlich bekannteren, unweit von Hartberg gelegenen Ort Pöllau in der Oststeiermark. Südlich von unserem Gipfelziel befindet sich nahe bei unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz des ehemaligen GH Schinnerl (ca. 722 m, Abb. 2), der Eingang der Semriacher Lurgrotte: Diese ist ein eindrucksvolles Naturdenkmal, das man anschließend an unsere Wanderung unbedingt besuchen sollte!
Vom – am südlichen Ortsende von Pöllau gelegenen – Parkplatz geht es zu Beginn auf einer asphaltierten Straße, die Semriach mit Frohnleiten verbindet, leicht ansteigend in wenigen Minuten Richtung Norden zum „Hauptplatz“ des kleinen Ortes. Dort verlassen wir, geradeaus weiterwandernd, die asphaltierte Straße und kommen zu einer Weggabelung. Für uns geht es geradeaus über offenes Gelände – mit Blick zum Hochtrötsch (Abb. 3) halbrechts und zu den Bergen der Gleinalm (Abb. 4) links – eine Zeit lang abwärts, bis wir ca. 10 Minuten vom Ausgangspunkt im Waldgelände den tiefsten Punkt (ca. 700 m) unserer Wanderung erreichen. Bei einer Weggabelung geradeaus gelangen wir – nun zuerst noch im Wald und danach über eine Almwiese etwas steiler ansteigend – ungefähr 25 Minuten später erneut auf die asphaltierte Straße, die wir zuvor in Pöllau verlassen haben und in die wir links einbiegen. Wir durchwandern den kleinen Ort Schönegg und biegen wenige Schritte nach einer Kapelle (778 m, Abb. 5) rechts Richtung Osten auf einen asphaltierten Güterweg ab. Nach etwa 5 Minuten wendet sich dieser – nun nicht mehr asphaltiert – links Richtung Norden.
Mit tollem Blick von Süden zum Hochtrötsch (Abb. 6) und zu unserem weiteren Wandergebiet nähern wir uns einem Waldstück, das wir zuerst links umgehen. Bei einem Aussichtsplatz mit Rastbank genießen wir einen wunderbaren Blick Richtung Westen (Abb. 7) zu den westlich der Mur gelegenen Grazer Hausbergen. Die Aussicht reicht von der Pack im Südwesten bis zur Gleinalpe im Nordwesten. Danach durchqueren wir das kurze Waldstück und kommen gleich wieder ins offene Gelände. Wir folgen geradeaus – nicht rechts abbiegend (!) – Trittspuren im Gras und erreichen nach 10–15 Minuten einen größeren Hof, durch den wir zu einer querenden asphaltierten Straße gelangen, in die wir links einbiegen. Kurz geht es Richtung Westen, dann biegen wir bei der bald folgenden Straßenkreuzung rechts in den Trötschweg ein. Es handelt sich erneut um eine asphaltierte Straße, die mäßig steil ansteigend zuerst Richtung Norden und mit einer Rechtskurve Richtung Nordosten zu einer Straßengabelung beim Weiler Rüster (954 m, Abb. 8) führt. Für den bisherigen Aufstieg haben wir etwa 1,0–1¼ Stunden benötigt.
Bei dieser Straßengabelung starten wir nun unsere Gipfelüberquerung, bei der wir über die steilen Osthänge des Hochtrötsch auf- und auf der nur vorübergehend steilen Westseite absteigen werden. Wir biegen rechts Richtung Osten ab und sehen links Richtung Norden oberhalb von uns den Trötschsattel (Abb. 9), zu dem wir jetzt hinaufwandern werden. Vorbei an einem Wohnhaus biegen wir links auf einen breiten Weg ab. Zu Beginn im offenen Gelände, geht es auf unserem Weg im Waldgelände nun steinig und vor allem sehr steil aufwärts. Bei einer Weggabelung bleiben wir geradeaus auf unserem markierten Weg, auf dem wir in etwa 10–15 Minuten mit einem Linksbogen zum querenden Kammweg aufsteigen, in den wir links Richtung Westen einbiegen. Rechts könnte man zum Friedenskreuz (1.100 m) wandern.
Auf dem Kammweg geht es in einem ständigen Auf und Ab zuerst südlich und anschließend westlich an einer eingezäunten Wiese vorbei und dann zum Trötschsattel (ca. 1.070 m). Hier sieht man erstmals Richtung Norden (Abb. 10) zu den östlich der Mur gelegenen, nördlichen Grazer Hausbergen mit dem felsigen Röthelstein (1.263 m), der Roten Wand (1.505 m), dem Hochlantsch (1.720 m) und dem Rennfeld (1.629 m) und Richtung Nordosten (Abb. 11) zu den Fischbacher Alpen. Richtung Süden (Abb. 12) reicht der Blick bis in den Raum Graz. Wir aber schauen Richtung Westen (Abb. 13) zu den steilen, bewaldeten Osthängen des Hochtrötsch, die wir nun bezwingen müssen.
Es geht zurück ins Waldgebiet und in diesem auf einem schmalen, im Sommer leicht verwachsenen Steig und über viele Baumwurzeln die steilen Hänge – immer wieder von Serpentinen unterstützt – aufwärts. Nach der zweiten Wegquerung wird der Steig auch kurz etwas steiniger, aber dann ist das Gröbste geschafft. Hinter einer Aussichtsbank, bei der man schön Richtung Osten (Abb. 14) zum Wiesensattel, bei dem wir den steilen Aufstieg begonnen haben, hinunterblickt, befindet sich die gemauerte Hopfenhöhle (Abb. 15), die – wenn aufgefüllt – gegen Bezahlung Trinkbares anbietet. Kurz auf breitem Weg, wandern wir dann im Waldgelände nicht mehr allzu steil weiter auf dem Kammsteig, bis wir nach rund 2¼–2½ Stunden, in denen wir mit Gegensteigungen schon über 600 Hm gemeistert haben, vor dem Gipfelkreuz samt Rastbank auf dem Hochtrötsch (Abb. 16) stehen.
Da mitten im Wald, gibt es von hier keine Aussicht. Wenn man rechts vom Gipfelkreuz wenige Schritte an einem Strauch vorbei absteigt, öffnet sich der Blick Richtung Westen (Abb. 17): Tief unter uns liegt das Murtal, dahinter weitere Gipfel des Grazer Berglands. Wir setzen unsere Tour Richtung Südwesten auf einem breiten Steig fort, queren einen Weg und freuen uns auf die nächste Herausforderung: ein zwar kurzer, aber knackiger Steilabstieg, der unsere volle Konzentration erfordert. Ein paar Minuten später biegen wir links in einen breiten Weg ein, den wir bald schon wieder rechts verlassen. Bei Weitem nicht mehr so steil und zuletzt auf breitem Weg, in den wir rechts eingebogen sind, kommen wir ungefähr 25–30 Minuten vom Gipfel zu einer großen Holzlagerstätte. Hier verlassen wir den markierten Weg, der weiter nach Frohnleiten führt und biegen links auf einen Richtung Osten führenden Forstweg ab. Beim Hof Winterbauer (1.038 m) mündet dieser schon bald in eine asphaltierte Straße. Weiter Richtung Osten und immer wieder mit schönen Blicken Richtung Süden (Abb. 18) wandern wir jetzt zurück zur Weggabelung im Weiler Rüster, zu der wir vom Hochtrötsch nach ca. 40–45 Minuten gelangen. Schon unterwegs hierher und vom Weiler Rüster hat man einen besonders schönen Blick Richtung Südosten (Abb. 19) zum Schöckl (1.445 m).
Auf unserem Aufstiegsweg geht es in etwa 15 Minuten zurück zum ein bisschen tiefer gelegenen Hof. Bei unserem Abstieg biegen wir bei der Weggabelung oberhalb des Hofs nicht rechts auf unseren Aufstiegsweg ab, sondern wandern Richtung Osten geradeaus weiter. Mit einem Linksbogen geht es auf einem Sandweg mäßig steil abwärts ins Waldgelände und Richtung Norden mit einem Rechtsbogen in einen engen, dunklen Graben (Abb. 20), der vom Badlbach durchflossen wird. Nach 10 Minuten – stets nicht allzu steil Richtung Süden – gelangen wir beim Zusammentreffen zweier Täler (ca. 440 m) erneut auf die asphaltierte Straße, auf der man von Semriach nach Frohnleiten fahren kann. Wir biegen links in diese ein und wandern in 5–10 Minuten erneut ansteigend zum GH Häuserl im Wald (ca. 470 m, Abb. 21). Von diesem geht es bei einer Straßengabelung – wir halten uns rechts – in etwa 10 Minuten Richtung Südwesten zurück zum Ausgangspunkt, von dem man einen letzten Blick Richtung Semriach und zum Schöckl (Abb. 22) genießt. Für den gesamten Abstieg muss man ca. 1½–1¾ Stunden einplanen.
Wie bereits beschrieben, lohnt anschließend an unsere Wanderung ein Besuch der nahen Semriacher Lurgrotte (641 m, Abb. 23). Dazu muss man entweder von unserem Ausgangspunkt in ungefähr 10 Minuten rund 80 Hm absteigen und danach wieder ca. 15 Minuten aufsteigen. Oder man fährt mit dem Auto rund 300 m Richtung Semriach und dann rechts abbiegend ca. 700 m zum großen Parkplatz. Von dort sind es in einem tiefen, engen Graben nur wenige Schritte zu einem Haus (Abb. 24), bei dem die für den Eintritt notwendigen Höhlen-Führungen beginnen und in dem man Souvenirs und Trinkbares kaufen kann, und zum riesigen, überaus beeindruckenden Höhlentor (Abb. 25).
Geogr. Länge/Breite: 15°22'52''/47°13'47''
Rechtswert (UTM): 528851 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5230768 m (Zone: 33 N)