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Masenberg von Norden:
Rundtour im Zentrum des Jogllands
Masenberg von Norden Abbildung 1
Abb. 1

Das im Norden der Oststeiermark gelegene Joglland ist durch bewaldete Mittelgebirgsberge und engen, von Bächen durchflossene Täler, die sich nur in einigen Gebieten etwas öffnen, geprägt. Interessant auch die Geschichte, wie diese wunderschöne Region südlich des Wechsels möglicherweise zu ihrem Namen gekommen ist: Es heißt, dass Maria Theresia bei einem Besuch auf ihre Frage nach den Namen der Bewohner die oftmals in Mundart gegebene Antwort „Jakob“ als „Jogl“ falsch verstanden hat. Spirituelles Zentrum ist das berühmte Augustiner Chorherrenstift Vorau, das auch der Ausgangspunkt unseres nachfolgenden Wandertipps auf den Masenberg (1.261 m, Abb. 1) ist. Es überrascht niemanden, dass am Rand der zahlreichen umliegenden Pilger- bzw. Wanderwege jede Menge Kreuze und Marterln stehen: Wir werden bei unserer längeren Rundtour an vielen von diesen vorbeikommen.

Wir starten unsere Wanderung beim Haupteingang des Stiftes (691 m, Abb. 2), bei dem es einige größere Parkplätze und eine Linienbushaltestelle gibt. Zu Beginn wandern wir rechts entlang einer Begrenzungsmauer des Stiftsareals leicht abwärts Richtung Westen. Im offenen Gelände wird unser breiter Weg steiler und wir erreichen mit einem Linksbogen nach rund 5–10 Minuten bei einer Brücke über den Voraubach (620 m) die niedrigste Stelle unserer Wanderung. Im Waldgelände geht es nun Richtung Südwesten wenige Minuten steiler bergan, bis wir rechts in den nach dem „Steirischen Prinzen“ benannten Erzherzog Johann Weg einbiegen. Es geht in einem langgezogenen Bogen zuerst nochmals abwärts, danach wieder kurz aufwärts und zuletzt erneut abwärts zu einer weiteren Querung des Voraubachs über eine schmale Holzbrücke. Wir passieren auf einer asphaltierten Zufahrtsstraße einen kleinen Weiler und verlassen diese links für einen kurz etwas steiler ansteigenden Waldsteig, der uns zu einer Wiese führt, die von uns geradeaus aufsteigend gequert wird. Es geht ein weiteres Mal vorbei an einem Hof, bis wir auf eine asphaltierte Landstraße gelangen, in die wir links einbiegen. Nach 5 Minuten nahezu ohne Ansteigung biegen wir – ungefähr 25–30 Minuten vom Ausgangspunkt – im Weiler Haas in der Sag rechts auf eine weitere asphaltierte Landstraße ab.

Auf dieser geht es jetzt im offenen Gelände wie auf einer schiefen, nicht allzu steilen Ebene Richtung Süden (Abb. 3) fast eine Stunde lang unserem Gipfelziel entgegen. Dabei wandern wir vorbei an zahlreichen Häusern, in unsere Richtung leider nicht mehr angefahrenen Bushaltestellen und von uns ignorierten Abzweigungen. Es ist lohnenswert, sich immer wieder umzudrehen, um nördlich von uns die Bergkette des Wechsels mit dem Hochwechsel (1.743 m, Abb. 4) als höchstem Punkt zu bewundern. Links von uns blicken wir Richtung Osten (Abb. 5) zu den bewaldeten Hügeln, über die wir später wieder absteigen werden. Eine erwähnenswerte Besonderheit auf diesem langen Marsch ist ein von je zwei Nadelbäumen flankiertes Kruzifix (Abb. 6).

Bei einer Straßengabelung wählen wir die geradeaus verlaufende Sackgasse, die nun weiterhin – leider – asphaltiert steil aufwärts dem Waldgelände (Abb. 7) entgegenführt. Nochmals lohnt sich der Blick Richtung Norden (Abb. 8). Nachdem wir den Wald betreten haben, biegen wir rechts in einen breiten Waldweg ein. Parallel zur asphaltierten Bergstraße queren wir nach wenigen Minuten – nach rechts versetzt – eine Forststraße. Dieses Gebiet wird auf Landkarten als „In der Höll“ bezeichnet. Weiterhin etwas steiler aufwärts marschierend gelangen wir erneut zu der asphaltierten Straße, die nach wenigen Schritten bei einem Hof in eine Forststraße mündet. Wir verlassen diese aber nach wenigen Schritten links und wandern auf einem breiten Weg hinauf zu einem eingezäunten Grundstück unterhalb des alten Forsthauses Waldblasl (Abb. 9), an dem wir steil aufsteigend rechts vorbeiwandern. Dann queren wir eine Forststraße und wandern nicht allzu steil mit einem Rechtsbogen zum Lüßwaldsattel (1.066 m, Abb. 10), den wir vom Ausgangspunkt nach ca. 2¼–2½ Stunden erreichen und in dem aus allen Himmelsrichtungen Wege zusammentreffen.

Wir halten uns links und steigen nun auf einem markierten Waldsteig, der immer steiler und steiniger wird, Richtung Osten bergauf. Auf einer Lichtung (Abb. 11) ist – unschwierig und problemlos – eine kurze, leicht felsige Steilstufe zu bewältigen. Nach Querung eines Weges geht es im Wald nochmals sehr steil – entweder auf dem markierten Steig oder auf einem parallel verlaufenden Weg – hinauf zum Gipfelkreuz des Masenbergs (Abb. 12), das wir vom Ausgangspunkt nach ungefähr 2¾–3,0 Stunden, in denen wir mit den Gegensteigungen zu Beginn der Wanderung ca. 700 Hm bewältigt haben, erreichen. Leider ist die Aussicht von der bewaldeten höchsten Stelle teilweise eingeschränkt, sehr schön sieht man aber tief unten Stift Vorau (Abb. 13).

Mit wenigen Schritten abwärts gelangen wir zur bewirtschafteten Kernstockhütte (Abb. 14) und zur Glückskapelle (Abb. 15). Für den Abstieg setzen wir unsere Wanderung links von dieser – vorbei an einem Sender und einem eingezäunten Wildrevier – auf einem breiten Weg leicht absteigend Richtung Osten fort. Im Wald geht es vorbei am nächsten Gasthaus, dem GH Olmstoll, das am oberen Rand einer kleinen Skipiste mit Lift steht. Im Gegensatz zum Gipfelbereich hat man von hier einen tollen Blick Richtung Norden (Abb. 16) zum Wechsel und links davon zum Stuhleck (1.782 m). Nach ca. 10 Minuten vom Gipfel kommen wir zu einer großen Wegkreuzung, bei der wir links – den markierten Weg für einige Zeit verlassend – auf die am Rand der Skipiste abwärtsführende, asphaltierte Bergstraße abbiegen. Auf dieser wandern wir in etwa 10 Minuten Richtung Norden bis zur zweiten Serpentine, bei der wir geradeaus gehend auf eine Forststraße einbiegen. Nach ein paar Metern auf der Forststraße erreichen wir – das Waldgelände querend – Richtung Osten wieder den markierten Abstiegsweg. Auf einer Forststraße geht es nun längere Zeit im Wald mäßig steil absteigend Richtung Norden. Dann öffnet sich das Gelände und wir genießen auf unserem weiteren Abstieg immer wieder den schönen Blick Richtung Westen (Abb. 17) abwärts zu unserem Aufstiegsweg, zur Hohen Veitsch (1.981 m) und zu den Grazer Hausbergen.

Wir bleiben einige Zeit auf der markierten, asphaltierten Straße, die uns recht abwechslungsreich – hauptsächlich Richtung Norden (Abb. 18) und im offenen Gelände – kontinuierlich talwärts führt und auf der leider nur einmal in der Früh ein Linienbus verkehrt. Nach einer Straßengabelung, bei der wir geradeaus weiter marschieren, geht es sogar wieder leicht aufwärts. Nachdem wir im Ortsbereich von Puchegg am GH Kager vorbeigewandert sind, biegen wir links von der Hauptstraße ab und nähern uns auf einer weiteren asphaltierten Straße leicht absteigend der Abzweigung zum Aussichtspunkt auf der Erzherzog Johann Höhe (792 m, Abb. 19), zu dem wir – rechts die asphaltierte Straße verlassend – über einen Wiesenweg gelangen. Dort erwartet uns neben einem Gipfelkreuz und einem Rastplatz ein schöner Rundblick, die Aussicht zum jetzt schon nahen Stift ist leider teilweise durch Bäume eingeschränkt (Abb. 20). Entweder wandert man zurück zur asphaltierten Straße und steigt auf dieser ab oder man marschiert geradeaus weiter über eine Wiese und dann entlang des Waldes steil abwärts zu einer auf einer Wiese neben der Straße stehenden Kapelle. Bei dieser geht die asphaltierte Straße in eine Forststraße über, auf der wir im Wald nach einer Serpentine zu jener Abzweigung kommen, bei der wir unsere Rundtour begonnen haben. Wir steigen ab zur Brücke über den Voraubach (Abb. 21) und müssen jetzt nochmals rund 70 Hm zum Ausgangspunkt aufsteigen, den wir vom Gipfel des Masenbergs nach ca. 2,0–2¼ Stunden erreichen. Vom unteren Ende des großen Parkplatzes genießt man dann noch einen abschließenden Blick Richtung Norden (Abb. 22) zum etwas tiefer gelegenen Ort Vorau und zum langgezogenen Wechselkamm.

HM/Zeit:
Vom Haupteingang des Stiftes Vorau über den Lüßwaldsattel auf den Masenberg mit Gegensteigungen auf dem Hin- und Rückweg knapp 800 Hm in ungefähr 2¾–3,0 Stunden (Aufstieg) bzw. über die Erzherzog Johann Höhe in etwa 2,0–2¼ Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
April–Mitte November (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Technisch einfache, nur zwischen Lüßwaldsattel und Gipfel sehr steile, längere und doch anstrengende Tour größtenteils auf asphaltierten Landstraßen sowie Forststraßen, Wegen, Steigen und Graswegen. Die kurze Felsstelle zwischen Lüßwaldsattel und Gipfel ist problemlos begehbar.
Highlights:
Schöner Ausblick im offenen Gelände beim GH Olmstoll sowie von der Erzherzog Johann Höhe und immer wieder unterwegs; Stift Vorau
Anfahrt:
Von der A 2-Autobahnabfahrt Friedberg/Pinggau – nach einem kurzen Stück auf der Bundesstraße B 63 Richtung Westen nach Pinggau – auf die B 54 Richtung Süden nach Hartberg/Graz abbiegen. Bei Rohrbach an der Lafnitz, ca. bei Km 62,0, die B 54 Richtung Westen verlassen und den Wegweisern nach Vorau folgen. Nach etwa 4,0 km links vom Lafnitztal ins enge Tal des Voraubachs abbiegen und ungefähr 8,5 km auf kurvenreicher Landstraße ins Ortszentrum von Vorau fahren, dort links abbiegen und ca. 0,9 km vorbei am örtlichen Krankenhaus bis zur Abzweigung zum Stift fahren. Dann links Richtung Südosten abbiegen und ungefähr 0,8 km zum Haupteingang des Stifts fahren: Dort stehen große Parkplätze zur Verfügung. Der Ausgangspunkt kann auch mit dem Bus erreicht werden.
Einkehr:
Kernstockhütte, GH Olmstoll, GH Kagerwirt, GH im Stift und im Ort Vorau
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°53‘17‘‘/47°24‘05‘‘
Rechtswert (UTM): 567004 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5250159 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4224
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