Schneckenreithalm/Bürgkogel:
Rund um den Klammsee
Von den Seitentälern, deren Bäche im Norden der Hohen Tauern in die Salzach münden, gehört das Tal der Kapruner Ache zu den meistbesuchten. Das liegt einerseits an der alpinen Pracht mit einer grandiosen Gletscherarena und andererseits an der Schaffenskraft der Bevölkerung wenige Jahre nach dem 2. Weltkrieg. Unter größten Opfern wurde in der alpinen Landschaft hoch über dem Ort Kaprun mit zwei großen Stauseen und einigen E-Kraftwerken, die lange maßgeblich für die österreichische Stromversorgung waren, eine auch viel besuchte Attraktion geschaffen. Nur ein paar Kilometer westlich vom Zellersee (Abb. 1) befindet sich der Ort Kaprun und südlich von diesem der Eingang in das Tal, das unter anderem vom Kitzsteinhorn (3.203 m) im Westen und vom Hohen Tenn (3.368 m) im Osten flankiert wird.
Wer den Massen an Touristen entkommen möchte, für den gibt es mit dem türkisfarbenen, idyllisch gelegenen Klammsee schon unweit des Taleingangs eine schöne Destination mit der Möglichkeit zum Bergwandern. Auf dem Weg dorthin kommt man vorbei an der eher kurzen, auch recht stark besuchten Sigmund-Thun-Klamm, die mit einem Einbahnsystem bachaufwärts durchwandert werden kann. Gleich oberhalb der Klamm liegt dann der Klammsee (Abb. 2), ein Stausee, den wir mit zwei Abstechern, bei denen wir den See einerseits von Westen (Schneckenreithalm, Abb. 3) und andererseits von Norden (Bürgkogel, Abb. 4) von oben bewundern werden, beim nachfolgenden Wandertipp umrunden.
Der Ausgangspunkt unserer Wanderung befindet sich beim Parkplatz Klammsee (ca. 850 m), der auch mit einem Linienbus erreicht werden kann. Nachdem wir die Kapruner Ache über eine Brücke gequert haben, nähern wir uns auf einem breiten Weg – auf der in Fließrichtung linken Seite – von Süden dem Stausee (Abb. 5). Es geht vorbei an einer ersten Einkehrmöglichkeit, dem Klammseestüberl, und dann entlang des Klammsees, bis wir nach rund 10–15 Minuten vom Ausgangspunkt kurz vor der Staumauer zu einer Abzweigung kommen, bei der wir links in einen Waldweg einbiegen. Damit starten wir den ersten Abstecher unserer Seeumrundung. Auf dem Waldweg geht es nicht allzu steil rund 15 Minuten stets hangquerend Richtung Südwesten aufwärts. Nach Durchschreiten des zweiten Viehgatters betreten wir offenes Gelände. Mit wenigen Schritten gelangen wir zur Almwirtschaft Schneckenreith (ca. 920 m, Abb. 6), zu der auch eine asphaltierte Straße führt.
Ein paar Meter links von der Gastwirtschaft beginnt der breite, markierte Weg zum GH Glocknerblick (1.659 m), auf dem wir nun über 250 Hm bis zum oberen Ende der vor uns liegenden, steilen Almwiese (Abb. 7) aufsteigen werden. Bis zur ersten Serpentine neben einem kleinen Bach geht es jetzt Serpentine um Serpentine kontinuierlich aufwärts. Dabei werden wir vom Blick Richtung Osten hinab zum Klammsee (Abb. 8) und – je nach Gehrichtung – Richtung Nordosten (Abb. 9) zu den Salzburger Schieferalpen östlich des leider nicht sichtbaren Zellersees und vor allem taleinwärts Richtung Süden (Abb. 10) zu den hinter der Staumauer des Stausees „Wasserfallboden“ sich befindlichen Berggiganten und Gletschern der Hohen Tauern erfreut. Wir wandern vorbei an zwei Almstadeln (Abb. 11) und nähern uns im obersten Teil der Almwiese (Abb. 12) auf einem Wiesenweg dem Waldgebiet, das man bei einem weiteren Viehgatter (ca. 1.200 m) nach etwa 70–75 Minuten vom Ausgangspunkt erreicht (Abb. 13). Hier beenden wir unseren Aufstieg und bewundern von hoch oben das Tal der Kapruner Ache (Abb. 14).
Für uns geht es in ungefähr 25 Minuten über den Aufstiegsweg wieder hinunter zu den beiden Almstadeln (Abb. 15) und zur gastlichen Almwirtschaft Schneckenreith (Abb. 16), von deren Terrasse man einen traumhaften Seeblick (Abb. 17) genießt. Etwa 10 Minuten benötigen wir für den weiteren Abstieg zum westlichen Seeufer (Abb. 18), wo wir links in den breiten Uferweg einbiegen. Gleich nach der Staumauer gehen wir rechts abwärts – teilweise über steile Stufen – zu einer Holzbrücke (ca. 830 m, Abb. 19), über die wir am oberen Ende der Sigmund-Thun-Klamm die Kapruner Ache überqueren. Wie bereits erwähnt, kann man auf Grund des Einbahnsystems den engen Klammsteig (Abb. 20) von der Oberseite nicht verwenden. Wir steigen daher auf einem steilen Steig – auch hier mit Stufen – zur Ostseite der Staumauer auf. Von einer Plattform überblickt man sehr schön von Norden taleinwärts den Klammsee (Abb. 21).
Kurz geht es – wieder auf breitem Weg – weiter aufwärts, dann zweigt links der Bürgkogelsteig ab. Hier beginnen wir unseren zweiten Abstecher: Meist über steiles, offenes Gelände geht es in rund 15 Minuten mit Serpentinen auf einem schmalen, aber gut begehbaren Steig aufwärts. Oben bei einer Weggabelung angekommen, geht es für uns noch auf Pfadspuren hinauf auf die halb links vor uns stehende Gipfelerhebung des Bürgkogels (Abb. 22), wobei die höchste Stelle (950 m) nicht markiert ist. Sehr schön zu sehen ist Richtung Norden (Abb. 23) die Schmittenhöhe (1.965 m), die Aussicht zum Ort Kaprun ist leider von Laubbäumen verdeckt.
In rund 10 Minuten steigen wir wieder abwärts zum Uferweg auf der Ostseite des Klammsees, in den wir links einbiegen. Dabei genießen wir den beeindruckenden Blick Richtung Süden (Abb. 24) zum Klammsee und zum Talschluss im Hintergrund. Stets neben dem See – einige Zuflüsse überschreitend und vorbei an einem Biotop (Abb. 25) – vollenden wir nun unsere Seeumrundung und kehren zum Ausgangspunkt zurück. Für die gesamte Tour inklusive den beiden Abstechern sollte man etwa 2¼–2½ Stunden, in denen etwas über 450 Hm bewältigt werden, einplanen.
Geogr. Länge/Breite: 12°44‘10‘‘/47°14‘56‘‘
Rechtswert (UTM): 328681 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5235318 m (Zone: 33 N)