Bocksruck:
Im Osten der Murberge
Zwischen den Niederen Tauern im Norden und den Gurktaler Alpen im Süden ziehen sich die Murberge vom Salzburger Lungau im Westen entlang von Österreichs drittlängstem Fluss bis zum Aichfeld in der westlichen Obersteiermark. Der höchste Gipfel dieses Höhenzugs, der 2.140 m hohe Gstoder, liegt im Westen genau an der Landesgrenze Salzburg-Steiermark, während das Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps, der Bocksruck (1.763 m, Abb. 1), sich oberhalb von Unzmarkt-Frauenburg (Abb. 2) im Osten der Murberge befindet. Von der kleinen Doppelgemeinde, die über eine Murbrücke miteinander verbunden ist, gibt es zwei Wegoptionen zur höchsten Stelle, die zwei Überraschungen bietet: einerseits das große Gipfelkreuz und andererseits die wunderbare Aussicht von einem großflächigen Plateau, das in einer sonst überaus waldreichen Umgebung bereits knapp oberhalb der Waldgrenze liegt.
Neben der Variante, die von Thomasberg auf den Bocksruck führt, kann man – so wie wir – den Hof Windgruber (ca. 1.200 m, Abb. 3) als Ausgangspunkt wählen. Nach Auskunft des Bauern, der das Land bewirtschaftet, darf man aber auf der mit einer Fahrverbotstafel versehenen Forststraße noch rund 750 m weiterfahren und das Auto bei einer Abzweigung neben einer Rastbank am Waldrand (ca. 1.250 m, Abb. 4) rechts abstellen. Von der Oberseite einer großen Wiese genießt man an diesem Ausgangspunkt bereits eine tolle Aussicht Richtung Süden (Abb. 5), das Murtal taleinwärts, bzw. Richtung Osten (Abb. 6) talauswärts. Wir wandern auf der Forststraße weiter Richtung Nordwesten und gelangen nach etwas über 5 Minuten zum letzten Hof (Abb. 7), an dem wir rechts oberhalb vorbeigehen. Dann sperrt eine Kette die Forststraße für Autos, zu Fuß geht es im Waldgelände weiter mäßig steil bergauf. Mit zwei Serpentinen gewinnen wir an Höhe, bevor wir lichteres Gelände (Abb. 8) betreten. Bei der nächsten Serpentine (1.380 m), zu der wir vom Ausgangspunkt nach ungefähr 25–30 Minuten gelangen, zweigt dann links – leicht im Gebüsch versteckt – ein Steig von der Forststraße ab. Ab hier könnte man auch zu Fuß die Forststraße nicht mehr benützen, denn sie ist mit einem massiven Tor verriegelt.
So geht es für uns Richtung Westen auf einem schmalen Steig nicht allzu steil – im ersten Teil von Bäumen umgeben – durch einen Graben aufwärts auf dem im Sommer oft stark verwachsenen Gelände, durch das man sich seinen Weg erst suchen muss. Im Wald wird unser Steig wieder besser begehbar. Nach einem kurzen, steileren Abschnitt geht es für längere Zeit fast eben dahin. Hier finden wir auch Markierungen und – wenn es das Sommerwetter zulässt – massenhaft Eierschwammerl (Abb. 9). Dann wendet sich unser Steig nach rechts Richtung Norden und führt steil hinauf zu jener Forststraße, die wir vor rund 30 Minuten verlassen haben. Wir biegen links in diese ein und zweigen aber nach wenigen Schritten gleich nach einer Serpentine links wieder auf einen Waldsteig ab. Dieser führt uns zu einem ersten Zaunüberstieg (ca. 1.540 m), zu dem wir vom Ausgangspunkt nach ungefähr 60–65 Minuten gelangen.
Bei der kurzen Querung einer Wiese sehen wir Richtung Westen (Abb. 10) erstmals das von dieser Seite stark bewaldete Gipfelgebiet des Bocksrucks. Auf breitem Weg geht es hinauf zu einem Kammweg, in den wir links einbiegen. Eine Zeit lang marschieren wir eben dahin, dann über zwei kleinere Geländestufen aufwärts und schließlich kommen wir auf eine langgezogene Lichtung (1.610 m, Abb. 11), die vorbei an einem Hochsitz und mit Blick zu den noch von uns zu bewältigenden Waldhängen in Längsrichtung von uns gequert wird. Erneut im Wald, geht es zunächst gemütlich und nach einem weiteren Zaunüberstieg steiler werdend aufwärts. Dann ist es aber geschafft: Wir betreten bei einem Gedenkkreuz (Abb. 12) rechts von uns die offene Gipfelregion und wandern mit wenigen Schritten hinauf zum großen Gipfelkreuz samt Rastbank (Abb. 13), die wir vom Ausgangspunkt nach ungefähr 1½–1¾ Stunden, in denen wir etwas über 500 Hm bewältigt haben, erreichen.
Bevor wir über den Aufstiegsweg wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren, erfreuen wir uns noch an der schönen Aussicht: Im Norden die Niederen Tauern, reicht der Blick von den Schladminger Tauern hinter einer großflächigen Wiese im Nordwesten (Abb. 14) über die Wölzer Tauern im Norden (Abb. 15) bis zu den Gaaler und Seckauer Tauern im Nordosten (Abb. 16). Richtung Westen (Abb. 17) überblickt man sehr schön den Verlauf der Murberge. Im Süden (Abb. 18) grüßt der Grebenzen (1.892 m), der in den Gurktaler Alpen die Landesgrenze Steiermark-Kärnten bildet, und im Südosten (Abb. 19) der mächtige Zirbitzkogel (2.396 m) in den Seetaler Alpen.
Wir wandern auf dem Aufstiegsweg Richtung Osten wieder abwärts zu der großen Lichtung und erfreuen uns nochmals am Blick zur Bergkette der Gaaler und Seckauer Tauern (Abb. 20). Auf dem Kammweg geht es wieder zurück zum ersten Überstieg des Aufstiegs gleich nach der von uns gequerten Wiese (Abb. 21), die wir vom Gipfel nach rund 25–30 Minuten erreichen. Nach der kurzen Passage auf der Forststraße geht es steiler abwärts zum flachen Waldsteig, auf dem wir ins – im Sommer oft verwachsene – offene Gelände marschieren. Von diesem hat man eine sehr schöne Sicht Richtung Südosten (Abb. 22) abwärts ins Murtal mit dem Zirbitzkogel im Hintergrund. Zur Forststraße zurückgekehrt, wandern wir wieder vorbei am letzten Hof (Abb. 23) vor der Straßensperre zum Ausgangspunkt, zu dem wir vom Gipfel des Bocksrucks nach ca. 1¼–1½ Stunden gelangen. Hat man das Auto bereits beim etwas darunter liegenden Hof Windgruber (Abb. 24) geparkt, hat man einen zusätzlichen Auf- und Abstieg von insgesamt ca. 15 Minuten (+ 50 Hm).
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 14°26‘20‘‘/47°13‘02‘‘
Rechtswert (UTM): 457522 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5229443 m (Zone: 33 N)