Saloberkopf:
Vorbei an einem der schönsten Plätze Österreichs
Alljährlich wird von einem Millionenpublikum im Rahmen der ORF-Sendung „9 Plätze – 9 Schätze“ Ende Oktober nach vorher durchgeführten Bundesländer-Ausscheidungen der „Schönste Platz Österreichs“ gewählt. Schon mehrfach hat Vorarlberg den Sieg errungen. Der nachfolgende Wandertipp führt in einer grandiosen Alpenlandschaft (Abb. 1) im Übergangsbereich des Bregenzerwaldes im Westen zu den Allgäuer Alpen im Norden und dem Lechquellengebirge im Süden vom kleinen Dorf Schröcken (1.269 m) vorbei am Körbersee (1.656 m), der im Jahr 2017 zum „Schönsten Platz Österreichs“ gekürt wurde, und dem Salobersattel (1.792 m) auf den Saloberkopf (2.043 m, Abb. 2). Vom Skiberg der im Norden des Arlberggebietes liegenden Gemeinde Warth geht es dann abwärts zum Hochtannbergpass (1.676 m), von dem wir mit dem Linienbus zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Der Ausgangspunkt unserer Tour befindet sich bei der Abzweigung von der Bundesstraße B 100 (ca. 1.260 m) im oberen Ortsteil von Schröcken , wo man neben bzw. gegenüber einer Bushaltestelle Richtung Süden in eine Ortsstraße einbiegt. Mit wenigen Schritten geht es hinauf zur Dorfkirche (Abb. 3), rechts an dieser vorbei und dann ein paar Meter abwärts. Dort befindet sich, keine 100 m von der Bundesstraße entfernt, rechts ein kostenpflichtiger Parkplatz. Bei der Weggabelung wandern wir links vorbei am Hotel Mohnenfluh auf einer asphaltierten Straße kurz bergan zu einer querenden Straße, in die wir rechts einbiegen. Mit Serpentinen führt diese ebenso asphaltierte Straße im steilen Waldgelände aufwärts. Nach etwa 15 Minuten vom Ausgangspunkt zweigt rechts ein breiter Weg von der Straße ab, der uns – etwas steiler ansteigend – für rund 10 Minuten die parallel verlaufende Asphaltstraße erspart. Immer höher über dem Tal der Bregenzer Ach – das Rauschen des Wildbaches ist ständig laut zu hören – biegen wir bei einer Weggabelung, bei der rechts der Dorfweg abzweigt, halb rechts wieder in die asphaltierte Straße ein. Im lichter werdenden Gelände wird die Bergwelt um uns immer beeindruckender: Besonders der Blick rechts Richtung Südwesten (Abb. 4) in das Fellbachtal mit der Hochlichtspitze (2.600 m) und der Braunarlspitze (2.649 m) ist atemberaubend. Stets ragt der Mohnenfluh (2.542 m) vor uns in die Höhe.
Unsere asphaltierte Straße erreicht mit Serpentinen großflächiges, flacher werdendes Almgebiet (Abb. 5), wobei man bei einer Rechtskurve nach Schröcken (Abb. 6) – hier bereits tief unter uns – blicken kann. Nun geht es eine Zeit lang über Almböden Richtung Osten, dann gelangen wir nach rund 55–60 Minuten vom Ausgangspunkt bei der bewirtschafteten Batzenalpe (ca. 1.570 m, Abb. 7) zu einer weiteren Weggabelung, bei der zwei Wegvarianten zum Körbersee angeboten werden. Wir entscheiden uns für den kürzeren Güterweg und verlassen damit links abbiegend das Tal der Bregenzer Ach, die unweit von hier entspringt. Mit ein paar Schritten wandern wir auf breitem Weg hinauf zur Bühlalpe. Dabei öffnet sich ein toller Blick das Tal der Bregenzer Ach talauswärts (Abb. 8) mit der Hochkünzelspitze (2.397 m) und dem Wahrzeichen des Bregenzerwaldes, dem felsigen Kanisfluh (2.044 m) im Hintergrund. Mäßig ansteigend marschieren wir links an einer Erhebung vorbei Richtung Norden zu der an einem Felsen angebauten Neubodenalpe (Abb. 9) und weiter mit einem Linksbogen und einer Rechtskurve hinauf auf einen Sattel, von dem man Richtung Osten (Abb. 10) erstmals unser Gipfelziel sehen kann. Leicht absteigend verlassen wir rechts den breiten Weg und gehen auf einem deutlich sichtbaren, unmarkierten Wiesenpfad direkt zum Körbersee, den wir vom Ausgangspunkt nach etwa 1¼–1½ Stunden erreichen.
Es lohnt sich auf alle Fälle, kurz entlang des Westufers von der Nordseite zur Südseite dieses idyllisch gelegenen Sees zu wandern. Bald wird klar, warum der Körbersee (Abb. 11) im Jahr 2017 zum „Schönsten Platz Österreichs“ gewählt wurde.
Wieder ansteigend geht es vom nördlichsten Punkt des kleinen Sees hinauf zum Hotel Körbersee und rechts von diesem auf breitem Weg weiter über offenes Gelände (Abb. 12) mäßig steil aufwärts. Mit einer kleinen Gegensteigung und einem abkürzenden Wiesenpfad geht es – steiler werdend – bis zu einer Weggabelung, knapp bevor man einen Sattel erreicht. Geradeaus geht es – wenn man es eilig hat – direkt zum Hochtannbergpass. Wir aber biegen rechts ab und steigen zuerst auf einem Wiesensteig und dann – steiniger werdend – zur nächsten Weggabelung auf. Hier halten wir uns rechts und beginnen den herausforderndsten Teil unserer Wanderung; Zwar nur leicht ansteigend, aber über viele Steine und oft nassen Boden queren wir einen Hang. Nach einer Linkswendung, bei der wir den Körbersee sehr schön von oben sehen (Abb. 13), und der Begehung eines engen Grabens (Abb. 14) öffnet sich das Gelände. Es geht nun mit Blick zu unserem Gipfelziel (Abb. 15) in einem leichten Auf und Ab weiter. Speziell bei Nässe ist für diesen Teil Trittsicherheit ratsam. Nach rund 45–50 Minuten vom Körbersee erreichen wir mit einem kurzen Abstieg den Salobersattel (Abb. 16).
Wir biegen links in den querenden Weg ein und wandern ungefähr 2–3 Minuten Richtung Norden abwärts zur nächsten Weggabelung. Auch hier könnte man wieder abkürzen und geradeaus zum Hochtannbergpass absteigen. Wir aber biegen rechts ab und wandern auf einem breiten Sandweg oberhalb der Baumgrenze recht aussichtsreich und mit Unterstützung von Serpentinen die Westhänge des Saloberkopfs hinauf. Da es sich um einen Skiberg handelt, bei dem im Gipfelbereich (Abb. 17) gleich vier Lifte ihre Bergstation haben, ist bei diesem Aufstieg häufig eine Lifttrasse zu sehen. Nach rund 50 Minuten von der letzten Weggabelung bzw. nach ungefähr 3,0–3¼ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen man mit Gegensteigungen rund 850 Hm gemeistert hat, erreicht man den unmarkierten Gipfel.
Trotz der Bergstationen genießt man vom Gipfelplateau des Saloberkopfs einen schönen Rundblick, der nur Richtung Süden (Abb. 18) vom direkt anschließenden und um einiges höheren Karhorn (2.416 m) etwas eingeschränkt wird. Richtung Südwesten (Abb. 19) blickt man zu den Bergen des Lechquellengebirges mit der berühmten Roten Wand (2.704 m) und Richtung Osten (Abb. 20) zu den Gipfeln des Arlberggebietes. Richtung Norden (Abb. 21) überragt der Große Widderstein (2.533 m) die Szenerie, rechts von ihm sehen wir hinter einem Speicherteich das Geißhorn (2.366 m). Richtung Westen (Abb. 22) erblicken wir mit der Mohnenfluh, der Hochlichtspitze und der Braunarlspitze wieder die Gipfel, die wir zu Beginn unseres Aufstiegs bereits gesehen haben. Toll ist auch der Ausblick Richtung Nordwesten (Abb. 23) hinter unserem Aufstiegsweg, den wir jetzt auch zum Abstieg verwenden werden, das Tal der Bregenzer Ach talauswärts. Hier sind die mächtige Hochkünzelspitze und zahlreiche der südöstlichen Bregenzerwald-Gipfel hervorzuheben.
Auf dem breiten Aufstiegsweg geht es recht aussichtsreich (Abb. 24) zuerst Richtung Westen in 30 Minuten wieder abwärts zur letzten Weggabelung nahe des Salobersattels (Abb. 25) und danach Richtung Norden stets dem Großen Widderstein (Abb. 26) entgegen. Nach weiteren 20–25 Minuten erreicht man mit einer Linkskurve und einem kurzen, steileren Abstieg das großflächige Gelände rund um die Talstation eines der Saloberlifte (Abb. 27). Man quert einen großen Parkplatz, bei dessen Ein- bzw. Ausfahrt sich knapp unterhalb des Hochtannbergpasses auf der Bundesstraße B 100 eine Bushaltestelle befindet, die man vom Gipfel des Saloberkopfs nach ungefähr 55–60 Minuten erreicht. Mit dem im Taktverkehr fahrenden Linienbus geht es dann in rund 10 Minuten wieder zurück zum Ausgangspunkt.
Geogr. Länge/Breite: 10°05‘30‘‘/47°15‘27‘‘
Rechtswert (UTM): 582593 m (Zone: 32 N)
Hochwert (UTM): 5234353 m (Zone: 32 N)