Lohnspitze / Äußere Gamp Alpe:
Ein lohnendes Wanderziel
Im Südwesten des westlichsten Bundeslandes Österreichs nahe der Grenze zu Liechtenstein befindet sich eine Berg- und Almenwelt, deren Besuch sich auf alle Fälle lohnt. Wer die Einsamkeit liebt, verlässt die meist gut besuchte Äußere Gamp Alpe, steigt auf steilen Pfaden auf die im Westen benachbarte Lohnspitze (Abb. 1) auf und genießt einen sehr schönen Blick ins Rheintal und zu den Vorarlberger Bergen.
Ausgangspunkt ist die kleine Gemeinde Gurtis, die man über eine gut ausgebaute Straße von Frastanz im unteren Illtal erreicht. Hier steht rechts neben der Dorfkirche ein Parkplatz (904 m) zur Verfügung. Wer sich aber einen Hin- und Rückweg von je ca. 1,3 km (je 15-20 Minuten) auf einer asphaltierten Dorfstraße sparen will, biegt bei der Dorfkirche links ab, ignoriert wie alle anderen am Beginn des Waldes eine Fahrverbotstafel und fährt ca. 150 Meter weiter aufwärts bis zu einem kleinen Parkplatz (ca. 935 m). Hier ist aber wirklich Schluss, die nun folgende Fahrverbotstafel mit dem Hinweis "Forststraße" sollte unbedingt befolgt werden. Auf fast ebener Forststraße nähert man sich in 5-10 Minuten dem Galinabach, der auf einer Brücke überquert wird. Zuvor sind auf einer kleinen Lichtung rechts oben die Felsen der Gurtisspitze (Abb. 2) gut zu sehen. Wir halten uns rechts und steigen nun - die Forststraße wird dabei wesentlich steiler - im Tal vorbei an alten Bachschutzverbauten und einem kleinen, "gezähmten" Wasserfall auf. Nach rund 35-45 Minuten vom Ausgangspunkt - auf einigen Serpentinen gewinnen wir schnell an Höhe - erreichen wir kurz nach einem alten, schon etwas verfallenen Steinhaus das obere Ende der Forststraße. Nach Querung eines Bachbettes und rund 5 Minuten Aufstieg kommt man zu einer Weggabelung (ca. 1.200 m), bei der wir uns links halten.
Auf dem nun beginnenden Herrenweg wird mit Hilfe von vielen kleinen Serpentinen eine etwa 100 Hm (Höhenmeter)-Steilstufe fast bequem überwunden. Oben angekommen, geht es dann zuerst fast eben durch ein sehr schönes Waldstück, nach der Querung eines schmalen Bachbetts nochmals ein wenig steiler hinauf zum unteren Ende des Rossbodens, einer sich steil zur Äußeren Gamp Alpe hinauf erstreckenden, sehr großen Almwiese (Abb. 3). Unser Wiesenweg wendet sich nach links und zweigt nach wenigen Gehminuten wieder links in einen Karrenweg, der uns später als Abstiegsweg dienen wird. Weiter oben mündet der nun sehr breite Weg in eine Fahrstraße, auf der wir zu einem Kreuz und einer Kapelle (1.562 m, Abb. 4) aufsteigen, die bereits im Bereich der Äußeren Gamp Alpe stehen. Für den bisherigen Aufstieg von rund 630 Hm sollte man etwa 1¾-2,0 Stunden einplanen.
Eine ganze Reihe von Gebäuden bildet auf der Äußeren Gamp Alpe eine Art kleines Dorf, hier findet man unter anderem auch einige Einkehrmöglichkeiten (Abb. 5) wie das Berghaus Mattajoch. Wer noch einen Gipfel bezwingen möchte, hat in der näheren Umgebung zwei lohnende Ziele: Ein sehr einfaches ist der Wiesenweg auf den Gampberg (1.711 m, Abb. 6) im Nordosten, das in weniger als 30 Minuten (Abstieg: 20 Minuten) zu schaffen ist, und ein wesentlich schwierigeres ist die Lohnspitze (1.758 m) im Westen, für deren Besteigung man rund 40-45 Minuten benötigt. Da das letztgenannte Ziel kaum bestiegen wird, entscheiden wir uns für diesen Gipfel.
Vorbei an der Kapelle geht es rund um einen kleinen Hügel zu weiteren Häusern, an denen man aber rechts vorbeigeht. Den felsigen Aufbau der Lohnspitze bereits vor Augen geht man zunächst noch einen leicht ansteigenden Wiesenkamm aufwärts. Weiter geht es auf einem schmäler werdenden Pfad entlang der steilen Südhänge der Lohnspitze. Man erreicht wieder Waldgebiet und bei einem um einen Baum gebundenen rot-weißen Band zweigt unser Gipfelpfad rechts ab (Orientierungssinn und Trittsicherheit/Schwindelfreiheit notwendig!). Unbarmherzig steil sind die letzten 80 Hm, die bezwungen werden müssen, bis zum etwa 50 cm kleinen Gipfelkreuz (Abb. 7), das auf einer Graskuppe steht. Lohn für die wirkliche Mühe, die vor allem die letzten Hm der insgesamt rund 825 Hm, die in ca. 2½-3,0 Stunden erklommen werden, darstellen, ist ein schöner Rundblick zur Vorarlberger Bergwelt (Abb. 8) und weit flussabwärts ins Rheintal (Abb. 9).
Sehr vorsichtig geht es dann auf dem Aufstiegsweg in ca. 30 Minuten zurück zur Äußeren Gamp Alpe (Abb. 10). Um wieder zum Ausgangspunkt zu kommen, steigt man in Blickrichtung Rossboden (Abb. 11), Gurtisspitze (Abb. 12) und Rheintal zuerst auf der Straße und dann - links haltend - auf dem Karrenweg ab. Vorbei am von links einbiegenden Herrenweg führt der weitere Abstiegsweg Richtung "Wanderparkplatz" ein weiteres Mal in den Wald und wird schon bald schmäler, steiler und steiniger. Immer wieder quert man bzw. geht man ein Stück auf der mit vielen Serpentinen parallel abwärts führenden Straße. Nach etwa 60-75 Minuten zweigt unser Weg unweit des "Wanderparkplatzes" links endgültig von der Straße in Richtung Gurtis ab. Nach einem kurzen, etwas steileren Wegstück kommen wir erneut zu einer Weggabelung, bei der wir uns links halten. Auf einem schmalen, nur leicht abwärts führenden Steig kommen wir nach rund 5-10 Minuten wieder zur Brücke, auf der wir zu Beginn der Tour den Galinabach gequert haben. In wenigen Minuten ist man dann von hier auf dem Parkplatz vor dem zweiten Fahrverbotsschild. Für den Abstieg von der Äußeren Gamp Alpe über den "Wanderparkplatz" sollte man etwa 1½-1¾ Stunden einplanen. Alles in allem eine (durchaus) lohnende Tour im westlichsten Bundesland Österreichs.
Geogr. Länge/Breite: 9°38‘28‘‘/47°11‘20‘‘
Rechtswert (UTM): 548585 m (Zone: 32 N)
Hochwert (UTM): 5226360 m (Zone: 32 N